Was ist Gicht?
Gicht ist eine Erkrankung des Stoffwechsels. Im Organismus fällt mehr Harnsäure an, als er ausscheiden kann. Diese sammelt sich zuerst im Blut. Der medizinische Fachbegriff für einen zu hohen Gehalt an Harnsäure im Blut ist “Hyperurikämie“. Überschreitet die Menge an Harnsäure eine bestimmte Schwelle, sammelt sie sich in deinen Gelenken, an Sehnen und Schleimbeuteln sowie in der Niere an. Dort bildet sie Harnsäurekristalle, beziehungsweise Nierensteine, die große Schmerzen verursachen können. Auch die Ernährung bei Gicht spielt eine große Rolle.[2]
Wie entsteht Gicht?
In einem gesunden Körper ist der Harnsäure-Stoffwechsel im Gleichgewicht: Die Nieren scheiden über den Urin genau so viel Harnsäure aus, wie bei der Verdauung und beim Abbau von Zellen entsteht. Diese Balance kann durch unterschiedliche Auslöser aus dem Gleichgewicht geraten: [3]
- Die Niere kann nicht genug Harnsäure ausscheiden.
- Durch eine purinreiche Ernährung fällt zu viel Harnsäure an.
- Im Körper wird durch eine Verletzung zu viel Harnsäure freigesetzt.
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Was passiert bei einem akuten Gichtanfall?
Einen erhöhten Harnsäurespiegel im Blut bemerkst du oft nicht. Überschreitet er die kritische Schwelle, lagern sich Harnsäurekristalle in den Gelenken, Sehnenscheiden und Organen ab. Durch ihre scharfkantige Oberfläche reizen sie das Gewebe und verursachen heftige Schmerzen. Dein körpereigenes Immunsystem identifiziert sie als Fremdkörper und fängt an, sie zu beseitigen. Das ist zwar gut, verschlimmert durch die entstehende Entzündung die Schmerzen aber erst einmal und sorgt zusätzlich häufig für Fieber. [3]
Typischerweise treten Gichtanfälle in den frühen Morgenstunden auf. Der allererste Gichtanfall tritt meistens in einem einzigen Gelenk auf. Sehr oft trifft es das Grundgelenk der Großzehe, das den Zeh mit dem restlichen Fuß verbindet. Aber auch das Sprunggelenk, das Knie oder die übrigen Zehen können betroffen sein. In seltenen Fällen betreffen Gichtanfälle auch die Finger oder die Harnsäure lagert sich als Nierenstein in der Niere ab. [5]
Gicht als chronische Erkrankung
Die akuten Schmerzen eines Gichtanfalls klingen in der Regel nach wenigen Tagen wieder ab. Eine einmalige Entgleisung hat meistens keine schwerwiegenden Folgen für dich. Gicht kann zu einer chronischen Erkrankung werden. Lagern sich immer wieder Harnsäurekristalle in den Gelenken ab, können sie diese mit der Zeit ernsthaft beschädigen und deformieren. [6]
Durch einen konstant erhöhten Harnsäurespiegel kann jederzeit ein neuer Gichtanfall auftreten. Als Gicht-Auslöser kommen dabei infrage: [6]
- purinreiche Ernährung mit tierischen Lebensmitteln
- Alkoholkonsum
- Stoffwechselschwankungen (wie z. B. bei strengen Diäten, Diabetes mellitus)
- körperlicher Stress (extreme körperliche Belastungen, Infektionen, Verletzungen, erhöhtes Gewicht)
Zusammenhang zwischen Übergewicht und Gicht
Ein erhöhtes Gewicht gilt, genau wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Diabetes mellitus, als Risikofaktor für Gicht. Das liegt daran, dass ein erhöhtes Gewicht auch zu einer höheren Konzentration an Harnsäure im Blut führt. Außerdem begünstigt es Folge- und Begleiterkrankungen bei Gicht. Deswegen empfehlen Experten bei Gicht eine Gewichtsabnahme. Diese sollte aber immer langsam und kontrolliert erfolgen. Ansonsten kann sie aufgrund der Belastung für den Stoffwechsel wiederum einen Gichtanfall auslösen. Deshalb ist die Ernährung bei Gicht ein entscheidender Faktor. [7, 8, 10]
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Ernährung bei Gicht
Die Menge an Harnsäure, die die Niere ausscheidet, lässt sich nur mit Medikamenten erhöhen. Auch auf die durch den Stoffwechsel im Körper anfallende Harnsäure kannst du nur schwer Einfluss nehmen. Eine Form der Therapie, an der du aktiv mitwirken kannst, ist eine Ernährungsumstellung. Indem du Lebensmittel, die im Körper in viel Harnsäure umgewandelt werden, vermeidest, kannst du Gichtanfälle verhindern. [4]
Wie sollte die Ernährung bei Gicht sein?
Es ist vor allem die Stoffgruppe der Purine, die Menschen mit Gicht Probleme macht. Diese Moleküle in Form zweier verbundener Ringe sind ein wichtiger Bestandteil der DNA, auch bei Tieren. Dementsprechend sind sie in großen Mengen in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch und Fisch enthalten. Unser Körper kann diese Purine aber nicht als Bausteine weiterverwenden, sondern muss sie zu Harnsäure abbauen, um sie auszuscheiden. [9]
Eine Vielzahl an Nährstoffen wirkt sich entweder positiv oder negativ auf den Harnsäurespiegel und somit auf eine Gichterkrankung aus: [10]
- Rotes Fleisch, Innereien und Wurstwaren können den Harnsäurespiegel erhöhen (sie sind purinreich).
- Purinreiches Gemüse kann wiederum nach Belieben gegessen werden.
- Meeresfrüchte erhöhen das Gichtrisiko. Fisch sollte 1-2 x die Woche gegessen werden.
- Alkohol (vor allem Bier und Spirituosen) kurbelt die Harnsäureproduktion an, hemmt ihre Ausscheidung und kann deswegen zu Gichtanfällen führen.
- Flüssigkeit hilft den Nieren beim Ausscheiden von Harnsäure, sodass du viel trinken solltest.
- Fruktose (in gezuckerten Softdrinks, Fruchtsäften, usw.) wird im Körper zu Harnsäure abgebaut und sollte daher gemieden werden. Frisches Obst und zuckerfreie Getränke stellen kein Risiko für Gicht dar.
- Kohlenhydrate in Form von Zucker und Weißmehl erhöhen den Insulinspiegel, was wiederum die Ausscheidung von Harnsäure hemmt.
- Moderater Kaffeekonsum kann den Harnsäurespiegel senken und wirkt sich positiv auf den Harnsäurespiegel aus.
- (Fettarme) Milchprodukte wirken sich positiv auf den Harnsäurespiegel aus und sollten deswegen auf dem Speiseplan stehen.
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Regeln für die Ernährung bei Gicht
Die Ernährungstherapie bei Gicht besteht aus mehreren Bausteinen. Konsequent als Langzeittherapie angewandt, senkst du damit die Zufuhr an Purinen und vermeidest Stoffwechselentgleisungen, die Gichtanfälle auslösen können: [3, 11]
- täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter ungesüßte Getränke trinken
- auf Innereien, Fleischstücke mit Haut, fetten Fisch (Räucherfisch) und Krustentiere verzichten
- maximal 3-4 Portionen mageres Fleisch pro Woche
- Softgetränke, Limonaden und Fruchtsäfte mit viel Fruchtzucker meiden
- moderater Obstkonsum, hoher Gemüse- und Vollkornkonsum
- wenig Süßigkeiten und süße Backwaren
- kein Bier oder Biermischgetränke, mindestens drei alkoholfreie Tage pro Woche
- keine strengen Diäten und Fastenkuren
- Eier, fettarme Milch und Milchprodukte sind eine gute Quelle für Eiweiß (neben pflanzlichen Eiweißquellen)
- Kaffee in Maßen (bis ca. 3 Tassen täglich) ist erlaubt
Eine streng purinarme Diät mithilfe einer Purintabelle (“Gicht-Diät”) ist schwer durchzuhalten und daher nicht empfehlenswert. Falls du doch mal wissen möchtest, wie purinhaltig deine Mahlzeiten sind, gibt es online einen umfangreichen Online-Rechner. Halte dich an die Regeln für die Ernährung bei Gicht. Damit lässt sich der Harnsäurewert dauerhaft senken. Beachte aber, dass bei Gicht oft eine erbliche Veranlagung besteht. Deshalb kann eine Kombination aus Ernährung und Medikamenten notwendig sein, um die Harnsäure im Blut dauerhaft auf die Normalwerte zu senken.
Häufig gestellte Fragen
Was darf ich alles essen, wenn ich Gicht habe?
Am günstigsten wirkt sich eine vegetarische Ernährung auf Gicht aus. Wer sich fleischarm oder sogar fleischfrei ernährt, vermeidet es, zu viele Purine über das Essen aufzunehmen. Das senkt den Harnsäurespiegel langfristig und kann Gichtanfällen dadurch wirkungsvoll vorbeugen.
Welches Gemüse sollte ich bei Gicht nicht essen?
Schnell wachsendes Gemüse wie Brokkoli, Spinat, Spargel, Kohl und Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen und grüne Bohnen ist purinreich. Diese Gemüsesorten sollten nicht allzu häufig gegessen werden, können hin und wieder aber aufgrund ihres sehr reichhaltigen Gehalts an Vitaminen und Spurenelementen trotzdem auf deinem Speiseplan stehen.
Welches Obst sollte ich bei Gicht nicht essen?
Zwei Portionen, das heißt zwei Hände, frisches Obst kann bedenkenlos pro Tag verzehrt werden. Vorsichtig solltest du bei Obstmus, kandiertem Trockenobst und gezuckerten Obstkonserven sowie industriell zugesetztem Fruchtzucker in Fertiggerichten und Getränken sein. Er hemmt den Harnsäureabbau.
Quellen
[1] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2564789/
[3] https://fet-ev.eu/hyperurikaemie-gicht-ernaehrungstherapie/
[4] https://dgrh.de/dam/jcr:fb74117e-e706-49d7-9e92-d72f4cca9489/20160712_Langfassung_Gicht.pdf
[5] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4360969/
[6] https://www.aafp.org/pubs/afp/issues/2007/0915/p801.html
[7] https://www.amjmed.com/article/S0002-9343(12)00189-1/fulltext
[8] https://jamanetwork.com/journals/jamainternalmedicine/fullarticle/486491
[9] https://doi.org/10.1007/978-3-211-88900-8_16
[10] https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s00393-022-01286-2.pdf?pdf=button
[11] https://www.gichtinfo.de/purinarme-ernaehrung-bei-gicht/