Schlaganfall: Übergewicht als Risikofaktor

Adipositas geht oft mit diversen Begleit- und Folgeerkrankungen einher. Dazu gehört der Schlaganfall. Wir zeigen, was Adipositas-Erkrankte tun können, um das Schlaganfall-Risiko zu senken.

Inhaltsverzeichnis

Ist Übergewicht eine Ursache von Schlaganfällen?

Der Schlaganfall ist eine klassische Folgeerkrankung von Adipositas (starkes Übergewicht). Das Herz-Kreislauf-System kann durch Bluthochdruck (Hypertonie), Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) sowie das metabolische Syndrom stark beeinträchtigt werden. Koronare Herzkrankheit, Vorhofflimmern, Herzinfarkt sowie ein Schlaganfall können die Folge sein.

Auch der Stoffwechsel ist durch starkes Übergewicht belastet. Es können eine Fettstoffwechselstörung mit oder ohne Ausbildung einer Fettleber, Gicht (Hyperurikämie), Insulinresistenz und Diabetes Typ 2 sowie Venenerkrankungen entstehen. [1]

Wer bei Adipositas 5–10% abnimmt, kann Blutdruck, Cholesterinwerte und eine Insulinresistenz verbessern. Das senkt das Risiko eines Schlaganfalls.

Individuelle Adipositas-Therapie

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Was passiert bei einem Schlaganfall?

Ein Schlaganfall, auch Hirninfarkt oder Apoplex genannt, ist eine plötzliche Unterbrechung der Blutzufuhr zu einem Teil des Gehirns. Die Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr ist dort unterbrochen. Das führt zu einer Schädigung oder zum Absterben von Gehirnzellen. Ein Schlaganfall kann durch ein blockiertes Blutgefäß oder eine Blutung im Gehirn verursacht werden [2].

Symptome eines Schlaganfalls

Die Symptome eines Schlaganfalls können je nach betroffenem Bereich des Gehirns variieren und treten meist sehr plötzlich auf [2]:

  • Schwäche
  • Taubheitsgefühl
  • einseitige Lähmungen in Gesicht, Arm oder Bein
  • Sprachprobleme
  • Sehstörungen
  • Verwirrung
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen

Ein Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall. Er erfordert eine sofortige Behandlung, um Komplikationen zu vermeiden und die Chance auf eine schnelle Genesung zu erhöhen.

Beim Schlaganfall umgehend handeln

Ein Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall. Er erfordert eine sofortige Behandlung, um Komplikationen zu vermeiden und die Chance auf eine schnelle Genesung zu erhöhen.

Ursachen eines Schlaganfalls

Die Ursachen für einen Schlaganfall variieren je nach Art des Schlaganfalls. Es gibt den ischämischen und den hämorrhagischen Schlaganfall. Der ischämische Schlaganfall kommt am häufigsten vor. Er wird durch ein Blutgerinnsel oder eine Verengung eines Blutgefäßes verursacht. Eine Arteriosklerose („Gefäßverkalkung“) kann die Ursache sein. Fett oder andere Substanzen sammeln sich in den Arterien an. Es kommt zu einer Verengung oder Blockade.

Bei dem hämorrhagischen Schlaganfall platzt ein Blutgefäß im Gehirn. Das kann durch ein Aneurysma (eine krankhafte Erweiterung der Arterie) oder ein Gefäßdefekt passieren [1, 3].

Risikofaktoren für einen Schlaganfall sind [4]:

  • Bluthochdruck
  • Diabetes
  • hohe Cholesterinwerte
  • Rauchen
  • unausgewogene Ernährung
  • Bewegungsmangel
  • Übergewicht
  • Herzkrankheiten
  • Vorhofflimmern
  • genetische Faktoren

So hoch ist das Risiko für einen Schlaganfall bei Übergewicht

Übergewicht ist ein Risikofaktor für einen Schlaganfall. Das Schlaganfall-Risiko steigt bei Betroffenen, je höher Body-Mass-Index (BMI) und Taillenumfang sind. Ein Anstieg des BMI um beispielsweise 5 Einheiten erhöht das Risiko für einen ischämischen Schlaganfall um etwa 20 %. Eine Zunahme des Taillenumfangs um 5 cm erhöht das Risiko um 11 % [5].

➚ Du kennst deinen BMI nicht? Hier kannst du ihn berechnen.

Übergewicht ist nur einer von vielen Risikofaktoren für einen Schlaganfall. Das Gesamtrisiko wird durch eine Kombination verschiedener Einflussfaktoren bestimmt. Besonders die Entwicklung eines metabolischen Syndroms, auch als tödliches Quartett bezeichnet, gilt es zu verhindern.

Beim metabolischen Syndrom liegen mindestens zwei der vier Krankheitsbilder vor:

  1. Adipositas (ab einem BMI von 30)
  2. Bluthochdruck: Ist der Blutdruck dauerhaft erhöht (Werte über 140/90 mmHg) steigt das Risiko für eine Schädigung der Blutgefäße und kann unbehandelt zum Herzinfarkt oder Schlaganfall führen.
  3. Fettstoffwechselstörung: Vor allem erhöhte Triglyceride können zu Arterienverkalkungen führen und in Folge zum Herz- oder Hirninfarkt.
  4. Insulinresistenz bzw. gestörte Glukosetoleranz (Vorstufe von Diabetes Typ 2)

Jeder der vier Faktoren steigert das Risiko für Gefäßkrankheiten. Bei etwa der Hälfte aller Betroffenen entstehen im Laufe des Lebens Folgeerkrankungen. Das sind vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose („Gefäßverkalkung“), die einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zur Folge haben können.

Ein gesunder Lebensstil, einschließlich einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger körperlicher Aktivität, reduziert dein Risiko für einen Schlaganfall.

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Warum entstehen Folgeerkrankungen bei Adipositas?

Starkes Übergewicht beeinträchtigt den Körper auf vielfältige Art und Weise. Beispielsweise belastet es das Herz-Kreislauf-System, die Gelenke sowie das Gewebe. Eine sehr kalorienreiche Ernährung kann auch die inneren Organe wie Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse und den Magen-Darm-Trakt belasten.

Ein weiterer Risikofaktor ist das viszerale Fett (Bauchfett), das sich im Bauchraum um die Organe anlagert. Es führt zu Veränderungen in deinem Stoffwechsel, indem es insgesamt etwa 200 unterschiedliche Stoffe aussendet. Darunter sind entzündungsfördernde Botenstoffe und Hormone, die verschiedene Systeme in deinem Körper negativ beeinflussen. Sie fördern Bluthochdruck, Insulinresistenz und Entzündungsprozesse, die wiederum das Schlaganfallrisiko erhöhen.

Schlaganfall-Risiko bei Adipositas senken

Um das Schlaganfallrisiko bei Adipositas zu senken, gibt es mehrere Maßnahmen:

  1. Abnehmen: Bereits eine Reduktion des Körpergewichts um 5–10 % kann den Blutdruck, Cholesterinspiegel und eine Insulinresistenz verbessern. Die Maßnahme ist deshalb sehr effektiv.
  2. Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit einem hohen Gemüseanteil, Obst, Vollkornprodukten, Fisch, Geflügel, Milchprodukten und ungesättigten Fetten. Reduziere den Verzehr von gesättigten Fettsäuren, Transfetten, zuckerhaltigen Lebensmitteln und Fertigprodukten.
  3. Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität senkt den Blutdruck und den Cholesterinspiegel, verbessert die Insulinresistenz und reduziert das Risiko für Diabetes Typ 2. Idealerweise solltest du dich, wenn es möglich ist, mindestens 150 Minuten pro Woche moderat bis intensiv körperlich betätigen.
  4. Behandlung der Begleiterkrankungen: Eine regelmäßige, ärztliche Kontrolle sowie eine effektive Behandlung der Begleiterkrankungen trägt ebenfalls dazu bei, dein Schlaganfallrisiko zu senken.

Konsultiere deine:n behandelnde Ärzt:in oder Ernährungsberater:in, damit alle individuellen Faktoren in deiner Behandlung einbezogen werden können. [6, 7]

Nach dem Schlaganfall: Beeinflusst Übergewicht die Genesung?

Es gibt Hinweise, dass Übergewicht die Genesung nach einem Schlaganfall beeinträchtigt. Außerdem besteht ein höheres Risiko für Komplikationen nach einem Schlaganfall wie Infektionen (insbesondere Lungenentzündungen).

Wie sich Adipositas auf die Genesung nach einem Schlaganfall auswirkt, ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Beispielsweise spielen der Schweregrad des Schlaganfalls sowie dein allgemeiner Gesundheitszustand eine große Rolle – daher wird immer individuell behandelt und beurteilt [8] .

Zusammengefasst

Adipositas ist ein großer Risikofaktor für einen Schlaganfall. Menschen mit Übergewicht haben ein höheres Risiko, Bluthochdruck, Diabetes und hohe Cholesterinwerte zu entwickeln, die alle das Risiko für einen Schlaganfall steigen lassen.

Übergewicht kann zu einer Entzündung im Körper führen, die das Risiko für Schlaganfälle erhöht. Speziell Bauchfett scheint ein höheres Risiko für Schlaganfälle zu sein, als Fettansammlungen an anderen Körperstellen. Natürlich erleidet nicht jeder Mensch mit Übergewicht einen Schlaganfall. Um dein Risiko dennoch zu senken und andere gesundheitliche Probleme zu reduzieren, ist es ratsam, Gewicht abzunehmen.

Quellen

[1] Ovbiagele, B., & Nguyen-Huynh, M. (2011). Stroke epidemiology: advancing our understanding of disease mechanism and therapy. Neurotherapeutics, 8(3), 319-329.

[2] Powers, W. J., Rabinstein, A. A., Ackerson, T., Adeoye, O. M., Bambakidis, N. C., Becker, K., … & Jauch, E. C. (2018). 2018 Guidelines for the early management of patients with acute ischemic stroke: a guideline for healthcare professionals from the American Heart Association/American Stroke Association. Stroke, 49(3), e46-e110.

[3] Benjamin, E. J., Blaha, M. J., Chiuve, S. E., Cushman, M., Das, S. R., Deo, R., … & Bhatnagar, A. (2017). Heart disease and stroke statistics—2017 update: a report from the American Heart Association. Circulation, 135(10), e146-e603.

[4] Feigin, V. L., Roth, G. A., Naghavi, M., Parmar, P., Krishnamurthi, R., Chugh, S., … & Forouzanfar, M. H. (2018). Global burden of stroke and risk factors in 188 countries, during 1990–2013: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2013. The Lancet Neurology, 16(9), 795-808.

[5] Global BMI Mortality Collaboration. (2016). Body-mass index and cause-specific mortality in 900 000 adults: collaborative analyses of 57 prospective studies. Lancet, 388(10046), 776-786.

[6] National Heart, Lung, and Blood Institute

[7] Deutschen Schlaganfall-Hilfe

[8] Klein, S. et al (2002): Waist circumference and cardiometabolic risk. A consensus statement from Shaping. In: America’s Health: Association for Weight Management and Obesity Prevention; NAASO, The Obesity Society; the American Society for Nutrition; and the American Diabetes Association. The American Journal of Clinical Nutrition, 78(5), 1065-1077.

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