Was ist das PCO-Syndrom (PCOS)?

Namensgebend für das Polyzystische Ovarialsyndrom sind die vielen zystenähnlichen Bläschen in den Eierstöcken. Häufig haben Betroffene zusätzlich Übergewicht und einen gestörten Zuckerstoffwechsel.

Inhaltsverzeichnis

Was passiert beim PCOS?

Wegen eines Überschusses männlicher Geschlechtshormone (Androgene) sind vom PCOS betroffene Menschen häufig unfruchtbar und können unter einer ungewollten Kinderlosigkeit leiden. PCOS ist stark mit abdominaler Adipositas (Apfelform) und Insulinresistenz verbunden. Menschen mit po­ly­zys­ti­schen Ova­ri­en pro­du­zie­ren näm­lich nicht nur zu vie­le männ­li­che Hormone, son­dern häufig auch zu viel In­su­lin. [1]

In­su­lin senkt normalerweise bei gesunden Menschen den Blut­zu­cker­spie­gel. Bei Menschen mit PCOS ist es da­ge­gen we­ni­ger wirk­sam. Auf­grund die­ser In­su­lin­re­sis­tenz pro­du­ziert der Kör­per im­mer mehr davon. Der hohe In­su­lin­spie­gel be­güns­tigt wie­der­um Über­ge­wicht und stört den Hor­mon­haus­halt. [2]

Für die meis­ten Betroffenen ist ein ers­ter und sehr wirk­sa­mer Schritt in Rich­tung Symptomverbesserung und Schwan­ger­schaft eine Ernährungsumstellung mit Gewichtsabnahme, was jedoch unter dieser speziellen hormonellen Konstellation eine Herausforderung darstellen kann. [1]

Wer ist vom Polyzystischen Ovarialsyndroms betroffen?

Von der Hormonstörung PCOS ist schätzungsweise jede:r fünfte bis zehnte Menschen mit Eierstöcken im fortpflanzungsfähigen Alter betroffen. Meist liegt der Beginn der Erkrankung zwischen dem 15. und dem 25. Lebensjahr. [3]

Ursachen des PCOS

Die genauen Ursachen von PCOS sind nicht geklärt. Sicher ist jedoch, dass die Veranlagung diese Krankheit zu bekommen, vererbt wird. Daher kann es sein, dass Mütter der Betroffenen auch an dem Syndrom erkrankt sind oder es bei ihnen rezessiv im Erbgut vorliegt.

Symptome des Polyzystischen Ovarialsyndroms

Das PCOS kann zu folgenden Symptomen führen:

  • Zyklusstörungen: Unregelmäßige oder ausbleibende Eisprünge sowie Menstruationsblutungen und Neigung zu Zwischenblutungen
  • Unfruchtbarkeit oder bei Schwangerschaft Neigung zu Fehlgeburten, infolgedessen ein unerwünschter Kinderwunsch
  • Fettige Haut, Hautunreinheiten bis hin zu Akne
  • Haarausfall
  • Starke Körperbehaarung an Kinn, Brust oder Bauch
  • Erhöhung der männlichen Geschlechtshormone im Blut
  • zystenähnliche Bläschen in den Eierstöcken
  • Insulinresistenz mit Gefahr der Entwicklung eines Typ-2-Diabetes
  • Übergewicht
  • Langfristig erhöhte Gefahr von Herzkreislauf- und Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Arteriosklerose (da PCOS mit erhöhtem Blutdruck und Cholesterinwerten einhergehen kann)

Es müssen jedoch nicht alle Symptome bei allen Betroffenen auftreten. Übergewicht z. B. betrifft 50 bis 80 Prozent der PCOS-Erkrankten und die typischen zystenähnlichen Bläschen in den Eierstocken treten bei rund 70 Prozent auf. Die Hälfte aller Betroffenen haben verlängerte Zyklen und ein Drittel Zwischenblutungen.

Dennoch: All diese Symptome können enorme psychische Belastungen für die Betroffenen darstellen und zu massiven Einschränkungen ihrer Sexualität und Lebensqualität führen. [3,4]

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Wie wird das PCOS diagnostiziert?

In einem ärztlichen Gespräch wird nach dem Beginn der ersten Periode, dem Menstruationszyklus, der Pubertätsentwicklung und der Familienanamnese gefragt.

Zur körperlichen Untersuchung gehören: [3]

  • Beurteilung der Haut und der Körperbehaarung
  • Bluttests mit Bestimmung verschiedener Hormone
  • Ultraschalluntersuchung der Eierstöcke
  • Untersuchung der Schilddrüsenfunktion

Wie wird das PCO-Syndrom behandelt?

Auch wenn das Polyzystische Ovarialsyndrom nicht heilbar ist, können die Symptome durch eine ausgefeilte Therapie deutlich gemildert werden. Ein besonderes Augenmerk liegt bei der Therapie auf einer Ernährungsumstellung und der Integration von viel Bewegung in den Alltag.

Medikamente bei PCOS

Je nach Symptomatik und Lebenssituation können auch Medikamente eingesetzt werden. Die Behandlung mit Medikamenten kann individuell ganz unterschiedlich aussehen. So können Hautärzt:innen Hautprobleme behandeln oder die Einnahme der Antibabypille bei Zyklusunregelmäßigkeiten helfen.

Möchten Betroffene schwanger werden, können Eisprung fördernde Medikamente wie Clomifen verordnet werden. Bei Insulinresistenz verbessern neuere Antidiabetika wie Metformin oder Glitazon den Zuckerstoffwechsel und können so den Spiegel an männlichen Hormonen senken und den Zyklus regulieren.

Unterstützung von Betroffenen

Selbsthilfegruppen sind für viele Betroffene eine große Unterstützung. Der Austausch über die Krankheit hilft dabei, diese besser zu verstehen und zu lernen, mit ihr umzugehen. Auch eine psychologische Begleitung kann dabei helfen.

tehen und zu lernen, mit ihr umzugehen. Auch eine psychologische Begleitung kann dabei helfen.

Ernährungungsumstellung bei PCOS

Eine Ernährungsumstellung ist das A und O in der Therapie des PCO-Syndroms und nachweislich wirksam für alle Betroffenen – nicht nur für die mit Insulinresistenz und erhöhtem Gewicht [2]. Aber wie kann eine Ernährung bei PCOS aussehen?

Da der Bedarf an Kohlenhydraten, Eiweißen und Fetten individuell sehr unterschiedlich ist, kann es sinnvoll sein, eine professionelle Ernährungsberatung zurate zu ziehen. Hier sind jedoch ein paar generelle Ernährungstipps bei PCOS für dich:

  • Setze auf komplexe Kohlenhydrate wie Getreideflocken, Naturreis, Vollkornbrot und -nudeln
  • Iss dazu viel Gemüse und sättigende Eiweiße wie Eier, Fisch, Linsen, Erbsen, Nüsse und Saaten kombiniert mit omega-3-haltigen Ölen und Lebensmitteln
  • Verwende zum Braten oder für Salate am besten Raps- oder Olivenöle
  • Trinke täglich mind. 2 Liter Wasser oder ungesüßte Tees
  • Vermeide Weißmehlprodukte, Süßgetränke, Süßigkeiten sowie Obst mit viel fruchteigener Süße wie Banane, Birne, Kaki (Sharon), Kirschen und Weintrauben (oder nehme sie direkt nach einer Hauptmahlzeit zu dir, um den Blutzuckerspiegel zu schonen)
  • Um das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu minimieren, reduziere den Anteil an gesättigten Fetten in deiner Ernährung, wie in Wurstwaren, verarbeitetem Fleisch, Butter und Margarine sowie fettreiche Milch und Milchprodukte oder Fastfood  
  • Koche selber und frisch, versuche stark verarbeitete und zuckerhaltige Produkte zu vermeiden

Individuelle Adipositas-Therapie

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Abnehmen mit PCOS

PCOS geht häufig mit einer sogenannten Insulinresistenz einher. Diese ist dafür verantwortlich, dass Betroffene stetig zunehmen und Schwierigkeiten haben, Gewicht zu verlieren.

Der Mechanismus dahinter ist folgender: Insulin ist ein Hormon, das den Körperzellen hilft, den sich im Blut befindlichen Zucker aufzunehmen. Liegt eine Insulinresistenz vor, funktioniert diese Schlüsselfunktion des Insulins nicht und somit bleiben die Blutzuckerwerte hoch.

Der Körper reagiert mit vermehrter Insulinausschüttung, um die hohen Blutzuckerwerte abzubauen. Die erhöhten Insulinwerte im Blut haben wiederum eine Vermehrung des Fettgewebes, eine vermehrte Bildung von Zucker in der Leber sowie eine höhere Ausschüttung von Testosteron zur Folge und verstärken somit das Krankheitsbild des PCOS.

Tipps zum Abnehmen mit PCOS

Abnehmen ist für die Betroffene aufgrund der schwierigen Hormonkonstellation besonders herausfordernd. Es ist aber möglich! Hier bekommst du ein paar Tipps, wie es klappen kann.

1.  Motiviere dich

Mache dir immer wieder bewusst, dass bereits eine Gewichtsabnahme von nur fünf Prozent einen großen Einfluss auf deinen Hormonhaushalt hat und zu regelmäßigeren Zyklen, reguliertem Haarwuchs sowie verbesserter Fruchtbarkeit führen kann. Somit kann dein allgemeiner Gesundheitszustand verbessert werden und die Chance auf eine Schwangerschaft steigen, falls das dein Wunsch sein sollte. [4]

2. Bewege dich regelmäßig!

Körperliche Aktivität kann nachweislich helfen, den Zuckerstoffwechsel ins Gleichgewicht zu bringen. Wenn die Muskelzellen arbeiten, bauen sie Glukose aus ihren eigenen Vorräten ab. Sind diese leer, beziehen sie Nachschub aus dem Blut, was zur Folge hat, dass dein Blutzuckerspiegel sinkt. Passiert dies regelmäßig, werden deine Zellen wieder sensibler für Insulin, mit der Folge, dass dein Hormonhaushalt sich reguliert.

Neben einer Gewichtsabnahme und einer Regulation deines Hormonhaushalts kann regelmäßige Bewegung aber auch dabei helfen, Stress abzubauen, das Immunsystem und Herz- und Kreislaufsystem zu stärken und dein Wohlbefinden zu steigern.

Mach dir am besten einen realistischen Plan und erhöhe dein tägliches Bewegungspensum stetig, aber steigere es langsam, damit dein Körper nicht in Stress gerät. Dabei können auch kleine Verhaltensänderungen helfen, wie mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren, häufiger mal die Treppen anstatt des Fahrstuhls zu nehmen oder einen Spaziergang in der Mittagspause oder am Feierabend einzuplanen.

Oder vielleicht planst du gleich morgens vor dem Start in den Tag eine kleine Einheit Ausdauersport oder Krafttraining ein, damit die Muskeln so richtig in Fahrt kommen? Fang klein an, überfordere dich nicht und bleib realistisch bei deiner Planung!

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3. Stelle deine Ernährung um

Für dich gilt das gleiche, wie für alle PCOS-Betroffenen in Bezug auf Ernährung. Halte dich daher am besten an die oben genannten Ernährungsempfehlungen. Es gilt, komplexe Kohlenhydrate zu bevorzugen, um Blutzuckerspitzen zu vermeiden. Viel Gemüse, gute Eiweißquellen, Obst in Maßen, zuckerfreie Getränke und hochwertige Öle runden den Speiseplan ab.

Und wenn es mal nicht so gut klappt, lobe dich für die Tage, an denen es funktioniert hat. Hab Verständnis für dich: Eine Ernährungsumstellung ist nicht einfach und erfordert viel Disziplin!

4. Beschränke deine Kalorienzufuhr

Gewichtsverlust kann nur erfolgen, wenn die Energiemenge, die verbraucht wird, größer ist als die Energiemenge, die du zu dir nimmst. Es ist leider unmöglich, Gewicht zu verlieren, wenn dies nicht der Fall ist. Plane daher Mahlzeiten ein, die dich sättigen, aber wenig Energie liefern wie frisches Gemüse und Obst, eiweißreiche Lebensmittel wie Fisch, mageres Fleisch und Hülsenfrüchte. Iss zudem langsam und achtsam, da eine Sättigung erst nach circa 20 Minuten zu spüren ist.

5. Medikation

Wenn all diese Maßnahmen über einen längeren Zeitraum durchgeführt nicht zum erwünschten Erfolg führen, kann zusätzlich eine kurzfristige medikamentöse Therapie in Betracht gezogen werden. Durch eine Behandlung der Insulinresistenz z.B. durch Metformin kann die fettaufbauende Wirkung und die Zuckerherstellung in der Leber reduziert werden. [2]

Quellen

[1] Patel, S. (2018): Polycystic ovary syndrome (PCOS), an inflammatory, systemic, lifestyle endocrinopathy. In: Journal of Steroid Biochemistry & Molecular Biology. Sep, 182, S. 27-36. doi: 10.1016/j.jsbmb.2018.04.008.

[2] Farshchi, H., Rane, A., Love, A., Kennedy, R.L. (2007): Diet and nutrition in polycystic ovary syndrome (PCOS): pointers for nutritional management. In: Journal of Obstetrics and Gynaecology. Nov. 27(8), S. 762-73. doi: 10.1080/01443610701667338.

[3] PCOS Deutschland e.V. (?): Informationen zum PCOS. IN: https://pcos-selbsthilfe.org/

[4] Lehnert, H. (2007) Endokrinologie. In: Deutsche Medizinische Wochenschrift, 132. S. 1420-1423.

Greimel, Judith (2019): PCO-Syndrom. Das Kochbuch für die Hormon-Balance. TRIAS Verlag, Stuttgart.

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