Psychische Folgen von Übergewicht

Übergewicht belastet nicht nur den Körper, sondern oft auch die Psyche: Das Selbstwertgefühl kann sinken, Ängste oder Depression begleiten manche Menschen mit Übergewicht täglich. Wer mit Schamgefühlen kämpft, zieht sich eher zurück und fühlt sich einsam. Doch warum leidet die Psyche und was kann helfen?
Frau mit Adipositas sitzt grübelnd vor dem Bett

Welche psychischen Folgen kann Übergewicht haben?

Häufig stellt Übergewicht neben der körperlichen auch eine emotionale Belastung dar. Die psychischen Folgen können den Alltag maßgeblich beeinflussen. Sie machen sich im Privatleben und im Beruf bemerkbar, etwa in Form von Schamgefühlen, geringem Selbstwertgefühl oder Ängsten. Untersuchungen zeigen, dass bereits Kinder und Jugendliche im Schulalter betroffen sind [1] – eine besonders prägende Zeit. Wenn keine Hoffnung auf Veränderung in Sicht ist, wächst der Leidensdruck weiter. Häufige psychische Folgen sind:

1. Geringes Selbstwertgefühl

Wenn wir aufgrund unseres Äußeren – z. B. wegen unseres Körpergewichts – abgelehnt, ausgegrenzt oder abgewertet werden, wirkt sich das mit der Zeit mitunter stark auf unser Selbstwertgefühl aus. Das beeinflusst, wie wir uns im Alltag verhalten und welche Entscheidungen wir treffen. Wer so etwas durchlebt hat, fühlt sich auch in Beziehungen manchmal wertlos. Er oder sie nimmt an, den Mitmenschen – Freund:innen, Arbeitgeber:innen, Kolleg:innen, Familie oder Partner:innen – nicht zu genügen. Es fällt schwer, Komplimenten, Liebe und Wertschätzung zu begegnen oder sich selbst etwas Gutes zu tun. 

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2. Schamgefühle und Ängste

Schamgefühle entstehen immer im Zusammenhang mit anderen Menschen – z. B. wenn uns jemand aufgrund unseres Körpers ausgrenzt oder bloßstellt. Allein der Gedanke an eine schambesetzte Situation kann das unangenehme Gefühl hervorrufen. 

Auch Angst spielt hier eine Rolle. Wer erlebt hat, ausgegrenzt oder bloßgestellt zu werden, möchte das in Zukunft vermeiden. Die Befürchtung, von anderen beobachtet und abgewertet zu werden, wird oft zur täglichen Begleiterin. Das macht es mitunter schwer, morgens aus dem Bett zu kommen, dem Job nachzugehen, vor Menschen zu sprechen und manchmal gar einkaufen zu gehen oder Bahn zu fahren. Daneben gibt es weitere mögliche Ängste, z. B. vor negativen gesundheitlichen Folgen des Übergewichts oder davor beim Abnehmen zu scheitern.

3. Soziale Isolation und Einsamkeit

Menschen haben das Bedürfnis nach Bindung und wollen Beziehungen aufbauen. Doch Schamgefühle und Ängste können uns dazu bringen, uns sozial zu isolieren. Der Rückzug in die eigenen vier Wände stellt eine Sicherheit dar: Niemand kann uns angreifen, unter Druck setzen oder über unser Gewicht und unser Aussehen urteilen. Sich zurückzuziehen führt jedoch auf Dauer zu Einsamkeit, was weiteres Leid verursacht – denn das Bedürfnis nach Bindung wird nicht gestillt. 

4. Depression

Auch Depression kann eine Folge von Übergewicht oder Adipositas sein [2]. Wenn die psychischen Belastungen überhandnehmen, kann eine Abwärtsspirale entstehen, die eine Depression begünstigt. Eine Depression ist eine komplexe psychische Erkrankung, die sich  durch das gleichzeitige Auftreten verschiedener Symptome über einen bestimmten Zeitraum zeigt und unterschiedlich schwer ausgeprägt sein kann. Symptome sind z. B. Niedergeschlagenheit, der Verlust von Interesse und Freude sowie Antriebslosigkeit. Bei der Entwicklung spielen auch Genetik und Prägungen aus der Kindheit eine Rolle, die zusammen mit den aktuellen Belastungen wirken und diese verstärken können. 

Wichtig

Psychische Belastung und psychische Erkrankungen können die Folge von Übergewicht oder Adipositas sein. Das Ganze funktioniert aber auch andersherum. Eine psychische Erkrankung oder vereinzelte Belastungen können auch zuerst da sein und zu einer Gewichtszunahme führen. In der Behandlung sollten diese Zusammenhänge erarbeitet werden, um passende, nachhaltige Lösungen zu finden.

Häufige Gründe für die psychische Belastung bei Übergewicht

Die Gründe für die psychische Belastung als Folge von Übergewicht sind vielfältig. Manchmal genügt eine einzige prägende Erfahrung. Oft sind es jedoch eine Vielzahl von Einflussfaktoren, die zusammenkommen. Dazu können gehören:

  • gesellschaftlicher Druck, einem bestimmten Schönheitsideal zu entsprechen 
  • familiärer Druck, etwa von den eigenen Eltern
  • Mobbing, Diskriminierung und Stigmatisierung aufgrund des Übergewichts
  • gesundheitliche Probleme und Folgeerkrankungen von Adipositas, etwa Diabetes, die sich körperlich bemerkbar machen und zur Belastung im Alltag werden [3]

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Was können Betroffene tun, um die Seele zu entlasten?

Wenn du das Gefühl hast, psychisch belastet zu sein und dich einsam, ängstlich, unzufrieden oder perspektivlos fühlst, hast du verschiedene Möglichkeiten, das zu ändern. Die gute Nachricht: Du bist mit diesem Problem nicht allein und es gibt Hilfe. Je nachdem wie schwerwiegend das Problem ist, können bereits einzelne Maßnahmen helfen, den Leidensdruck zu verringern und wieder auf den richtigen Weg zu kommen. Zum Beispiel: 

Routinen schaffen 

Eine feste Routine im Alltag hilft dir dabei, den Tag zu strukturieren. Das bietet Sicherheit, positive Erlebnisse und hält dich davon ab, dich in negativen Gedanken zu verlieren. Plane z. B. Zeit für ein Frühstück, Meditation, eine heiße Dusche oder einen kleinen Spaziergang am Morgen ein, bevor du zur Arbeit gehst. Auch an freien Tagen hilft es, die Routine nicht zu unterbrechen, um sich etwas Gutes zu tun und um positive Gedanken zu fördern.

Probleme nicht verdrängen

Wir neigen dazu, unsere psychischen Probleme zu verdrängen, da wir das mit ihnen verbundene emotionale Leid nicht spüren möchten. Die Krux: Verdrängung erhöht auf Dauer den Leidensdruck – wenn wir z. B. im Bett über unsere Probleme grübeln, weil wir sie am Tag zur Seite geschoben haben. Zudem kann sie auch dazu führen, dass wir versuchen, die Probleme anderweitig zu kompensieren. So können z. B. Essstörungen oder der Konsum von Alkohol und Zigaretten entstehen. Deshalb ist es wichtig, sich der eigenen Gefühle und Gedanken bewusst zu werden – auch wenn es zunächst wehtut.

Hilfe aus dem Umfeld annehmen

Freund:innen, Familie und Partner:innen können in schweren Zeiten und bei psychischen Belastungen eine wichtige Stütze sein. Deshalb hilft es oft, sich ihnen anzuvertrauen. Ob als Schulter zum Anlehnen, als Gesprächspartner:in oder bei gemeinsamen Unternehmungen: Zu wissen, dass man nicht alleine ist und liebe Menschen um sich herum hat, kann eine Erleichterung und Bereicherung sein. Auch das Gefühl, von anderen gebraucht zu werden und für sie da zu sein, hilft dabei, das eigene Selbstwertgefühl zu verbessern und Vertrauen zu unseren Mitmenschen aufzubauen.

Sich an die eigenen Stärken erinnern 

Auch wenn wir natürlich ständig mit unserem Körper konfrontiert sind, ist es wichtig, sich nicht nur über das Gewicht zu definieren. Erinnere dich deshalb regelmäßig an deine Stärken, um deinem Selbstwertgefühl etwas Gutes zu tun. Die richtigen Fragen können dich dabei unterstützen. Einige Beispiele: 

  • Welche Fähigkeiten schätzt du an dir? 
  • Was schätzen Familie, Kolleg:innen und Freund:innen an dir?
  • Was hast du schon alles in deinem Leben gemeistert?
  • Worauf bist du stolz?
  • Wie hast du es geschafft, deine letzte Krise zu meistern?

Pläne für die Zukunft schmieden

Persönliche Wünsche und Ziele gehen häufig unter, wenn wir von Ängsten und Sorgen geplagt werden. Ob körperliche Fitness, eine Reise, ein Kinderwunsch, ein Studienabschluss oder auch nur ein Wochenendtrip: Wenn du Pläne schmiedest, deinen Sehnsüchten nachgehst und Zeit und Herzblut investierst, um dir Wünsche zu erfüllen, bist du auf dem richtigen Weg. Ziele und Perspektiven im Leben zu haben, hilft, wieder mehr Freude und Sinnhaftigkeit zu empfinden. 

Erfolgsgeschichten

Mehr als 30.000 Menschen haben bereits zanadio genutzt. Hier berichten Nutzer:innen, wie sie erfolgreich abgenommen haben und sich ihr Leben dank zanadio verändert hat.

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Professionelle Unterstützung: Wer kann mir helfen?

Wenn du niemanden hast, mit dem du über deinen Leidensdruck sprechen kannst, aber auch wenn Familie und Freund:innen für dich da sind, ist professionelle Unterstützung häufig ratsam. Denn Adipositas und psychisches Leiden sollten nicht unterschätzt werden. 

Ohne die richtige Hilfestellung können sich Probleme oder Symptome verfestigen oder verschlimmern. Gesundheit und Lebensqualität können langfristig darunter leiden. Es ist wichtig, die Probleme von einer fachkundigen Person einschätzen zu lassen. Jemand, der dich auf professioneller Ebene versteht, dich nicht verurteilt und dich auf deinem Weg begleitet, ist eine wertvolle Hilfe. Professionelle Hilfe bei Adipositas und psychischem Leidensdruck können dir z. B. Beratungsstellen, Adipositas-Zentren und Psychotherapeut:innen bieten. 

Übrigens: Auch Selbsthilfegruppen bei Adipositas sind eine sinnvolle Möglichkeit, um über die eigenen Probleme zu sprechen und Gleichgesinnte zu finden. Das Gruppenzugehörigkeitsgefühl kann dir dabei helfen, dich mit deinen Herausforderungen weniger allein zu fühlen. Du kommst wieder unter Menschen und kannst auf diese Weise Kraft, Mut und Hoffnung schöpfen.

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