Ernährung nach Magenverkleinerung

Nach einer Magenverkleinerung heißt es: Ernährung umkrempeln. Wie oft du essen solltest, welche Nahrungsmittel empfehlenswert sind und worauf du lieber verzichtest – wir zeigen es dir.

Inhaltsverzeichnis

Was ändert sich nach einer Magenverkleinerung?

Wer sich für eine Magenverkleinerung entscheidet, geht einen großen Schritt: Verdauung, Körper, Essgewohnheiten und auch das Körpergefühl verändern sich. Patient:innen müssen sich darauf einstellen, dass sie nach dem Eingriff in regelmäßigen Abständen ärztlich untersucht werden. Vor allem aber gilt es, den Alltag sowie die Ernährungsgewohnheiten neu zu organisieren. Denn nach einer Magenverkleinerung wirst du weniger Nahrung pro Mahlzeit aufnehmen können. 

Ob Magenband, Schlauchmagen oder ein Magenbypass: Wichtig ist, dass du deine Ernährungsgewohnheiten an deinen “neuen” Magen anpasst. Das ist ein langer Prozess. Manchmal kommt es zu körperlichen Nebenwirkungen. Zudem kann es durch die Verkleinerung des Magenvolumens passieren, dass dein Körper nicht genügend Nährstoffe bekommt. Mit einer passenden Ernährung kannst du diesen Beschwerden vorbeugen und verhindern, dass es nach dem Eingriff zu einer Mangelerscheinung kommt. 

Schon vor der OP hilft es, die Ernährungsgewohnheiten umzustellen. Mediziner:innen gehen davon aus, dass sich das “präoperative Training” positiv auf dein neues Essverhalten auswirkt [1]. Du hast die Chance, dich in kleineren Schritten an die Veränderung zu gewöhnen, die nach dem Eingriff auf dich zukommt. Bevor du eine Magenverkleinerung vornehmen lassen kannst, wirst du das MMK (Multimodales Konzept bei Adipositas) durchlaufen. In diesem Rahmen kannst du deine Ernährungsgewohnheiten verändern. 

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Essen und Trinken nach der Magenverkleinerung

Direkt nach deiner Operation erwartet dich eine Phase mit flüssiger Nahrung. Danach wird schrittweise auf eine “normale” Kost umgestellt.

Direkt nach der Operation

Am Tag der Operation erhältst du in der Regel die Flüssigkeit noch über eine Vene. Wenn alles gut verlaufen ist, erlauben dir deine behandelnden Ärzt:innen in den nächsten Tagen schluckweise Wasser zu trinken. Je nachdem, wie gut du das verträgst, beginnt dann die Flüssigphase. Achte darauf, Flüssigkeiten schluckweise zu dir zu nehmen, damit du einen ungefähren Eindruck von der Menge erhältst, die du verträgst.

Flüssigphase

Wenn alles nach Plan verläuft, wirst du mit flüssiger Kost nach Hause entlassen. Hier darfst du außer Wasser auch andere Lebensmittel in flüssiger Form zu dir nehmen. Als flüssig gilt alles, was durch einen Strohhalm passt.

Verspürst du einen Druck im Magen, stoppe sofort die Nahrungsaufnahme. Es kann sein, dass du bereits nach 2 Schlucken satt bist. Nimm nicht mehr als 100–150 ml auf einmal zu dir. Damit vermeidest du die Ausdehnung deines jetzt kleinen Magens. Trenne Essen und Trinken voneinander, das heißt, 30 Minuten vor und nach einer Mahlzeit nicht trinken. Ab dieser Phase denke an die Aufnahme von Eiweiß und kleinen Mengen an Fett. Nimm dir Zeit für deine Mahlzeiten, setz dich zum Essen hin.

Geeignete Lebensmittel für die Flüssigphase:

  • klare Suppen oder Brühe
  • gebundene Suppen ohne Stücken (evtl. durch ein Sieb streichen)
  • dünnflüssiger fettarmer Joghurt oder Quark ohne Zucker, mit püriertem Obst oder mit etwas Gemüse und Gewürzen herzhaft abgeschmeckt
  • Breie, z. B. Kartoffelbrei, verdünnt mit fettarmer Milch (1,5 % Fett) oder Gemüsebrühe
  • fettarme Milch und Milchprodukte, bei Bedarf verdünnt, um eine flüssige Konsistenz zu erreichen
  • in fettarmer Milch aufgelöste Schmelzflocken
  • Eiweiß-Shakes

Geeignete Getränke für die Flüssigphase:

  • Kräuter-, Früchtetee ohne Zucker
  • dünner schwarzer Tee
  • stilles Wasser
  • dünner Kaffee mit fettarmer Milch
  • verdünnte Säfte im Verhältnis 1 Teil Saft + 3 Teile Wasser

Sobald du dich sicher mit der Flüssigphase fühlst und Flüssigkeiten gut verträgst, kannst du in die nächste Phase übergehen.

Breiphase

Mit der Breiphase kannst du je nach Verträglichkeit von Flüssigkeiten in der zweiten Woche nach deiner Operation beginnen. Achte auf eine eiweißreiche und eher kohlenhydrat- und fettarme Lebensmittelauswahl. Verteile über den Tag 3 bis 5 kleine Mahlzeiten. Achte genau auf dein Sättigungsgefühl. Höre auf zu essen, wenn du satt bist. Mit der Breiphase startest du auch die Einnahme von Vitaminen und Mineralstoffen.

Geeignete Lebensmittel für die Breiphase:

  • püriertes, gedünstetes oder gekochtes Gemüse
  • Kartoffelbrei
  • sehr weiches Mischbrot ohne Rand und ohne Körner
  • Obst ohne Schale gerieben oder gedünstet ohne Zucker
  • püriertes Fleisch (ohne Haut), pürierter Fisch (ohne Haut), aber keine rohen Fleisch- und Fischwaren
  • Tofu, Käse, Milch, Joghurt, Quark, Kefir, Buttermilch, Ayran, Grießbrei (alles ohne Zuckerzusatz)
  • Eier (weich gekocht), Rührei, Eierstich in Suppen

Geeignete Getränke für die Breiphase:

  • siehe Flüssigphase

Nach der Breiphase

Hast du die Mahlzeiten in der Breiphase gut vertragen, kannst du schrittweise weitere Lebensmittel in deinen Speiseplan integrieren. Das ist ungefähr vier Wochen nach der Operation möglich, wenn dein Heilungsprozess optimal verläuft. Achte darauf, ob du die neuen Lebensmittel gut verträgst.

Manchmal kann die Breiphase auch länger dauern. Das ist in Ordnung. Stresse dich deshalb nicht.

Wundere dich nicht, falls du jetzt Lebensmittel isst oder nicht mehr isst, die du vor der Operation mochtest oder nicht mochtest. Der Geschmack kann sich verändern. Probiere immer wieder Lebensmittel aus.

Möglicherweise problematische Lebensmittel:

→ faserreiche Lebensmittel

  • zähes oder trockenes Fleisch
  • Spargel, Staudensellerie
  • Rhabarber, Ananas, Mango, Zitrusfrüchte
  • Bohnen, Lauch, Spinat

→ Gemüse und Obst mit harter Schale oder Kernen

  • Tomaten, Paprika, Aubergine
  • Weintrauben, Melone
  • Pflaumen
  • Rosinen

→ harte Schalen und Kernen können meist entfernt werden, sodass du nicht darauf verzichten musst

→ Vollkornbrot, Reis und hartgekochte Nudeln

Individuelle Adipositas-Therapie

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Wichtige Empfehlungen nach Magenverkleinerung auf einen Blick

Bei der Ernährungsberatung, die üblicherweise zur Nachsorge gehört, kannst du offene Fragen zu deiner Ernährung klären. Folgendes solltest du generell beachten [1]: 

  1. Kleine Portionen essen.
  2. Trenne Essen und Trinken voneinander.
  3. Trinke zwischen den Mahlzeiten mindestens 1,5 l.
  4. Achte auf dein Sättigungsgefühl. Fühlst du dich gesättigt, höre sofort mit dem Essen auf.
  5. Iss regelmäßig und ca. 3–4 Mahlzeiten pro Tag.
  6. Nimm dir ausreichend Zeit für deine Mahlzeiten. Iss bewusst, lass dich nicht ablenken.
  7. Kaue jeden Bissen gut durch.
  8. Denke an deine Vitamine und Mineralstoffe.
  9. Sehr fettige und/oder kohlenhydrathaltige Speisen können Verdauungsprobleme verursachen. Setze bei der Fettauswahl auf hochwertige, pflanzliche Öle.
  10. Vermeide hochverarbeitete Lebensmittel und Fertiggerichte.

Welche Getränke?

Als Getränke empfehlen sich stilles Wasser sowie ungesüßte Tees. Verzichte zudem auf Kohlensäure. Das ist wichtig, weil die Säure Druck in deinem Magen verursachen kann. Bei Magenproblemen wird generell empfohlen, auf Getränke mit Kohlensäure zu verzichten.

Mögliche Probleme und Nebenwirkungen nach Magenverkleinerung

Dumping-Syndrom nach Magenverkleinerung

Patient:innen mit Magenverkleinerung können nach dem Eingriff unter dem sogenannten Dumping-Syndrom leiden. Dabei kann es passieren, dass sich der Mageninhalt sturzartig in den Dünndarm entleert. Tritt die Komplikation innerhalb von 60 Minuten nach dem Essen auf, sprechen Mediziner:innen von einem Frühdumping. Ein Spätdumping zeigt sich hingegen nach einer, spätestens nach drei Stunden [3]. Typische Symptome sind unter anderem: 

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Schwäche
  • zittriger Körper 
  • Völlegefühl
  • Schwitzen
  • Durchfall
  • Magenknurren
  • Bauchschmerzen und Blähungen 

Was Betroffene tun können: Wichtig ist, dass du deinen Körper mit Flüssigkeit versorgst, aber Getränke nicht während deiner Mahlzeiten zu dir nimmst. Achte auf einen Trinkabstand von mindestens 30 Minuten zum Essen. Zerkaue deine Nahrung gründlich, verzichte auf Lebensmittel mit schnell verdaulichen Kohlenhydraten. Dafür sollten deine Mahlzeiten ballaststoffreich sein und aus kleinen Portionen bestehen.

Übelkeit und Erbrechen nach Magenverkleinerung

Die Ursache kann ein zu schnelles Essen oder Schlucken von zu großen Stücken sein. Der kleinere und auch noch empfindliche Magen kann schnell überlastet sein. Höre daher immer nach dem ersten Anzeichen von Sättigung sofort mit dem Essen auf. Suche bei anhaltendem Brechreiz ärztlichen Rat.

Verstopfung nach Magenverkleinerung

Nach der Operation kann sich das Stuhlverhalten verändern. Durch die geringere Nahrungsaufnahme ändert sich die Häufigkeit und Menge des Stuhlgangs. Wichtig sind eine ausreichende, kalorienarme Flüssigkeitsaufnahme von mindestens 1,5 l und regelmäßige Bewegung. Achte auf eine ausreichend hohe Aufnahme von Ballaststoffen.

Laktoseintoleranz nach Magenverkleinerung

Durch die Operation kannst du Nährstoffe nicht mehr so gut verdauen. So kann es zu einer schlechteren Verträglichkeit gegenüber Milchzucker (Laktose) kommen.

Symptome sind:

  • Bauchschmerzen
  • Blähungen
  • Übelkeit oder Durchfall

Vermeide in diesem Fall Milchprodukte, (ausgenommen Schnitt- und Hartkäse) oder greife auf laktosefreie Produkte zurück.

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Supplemente: Nahrungsergänzungsmittel nach einer Magenverkleinerung

Nach der Operation kannst du weniger Energie und Nährstoffe aufnehmen. Daher ist es wichtig Vitamine, Mineralstoffe und auch Eiweiße in Form von Nahrungsergänzungsmitteln einzunehmen. So beugst du Mangelerscheinungen und gesundheitlichen Problemen vor. Empfohlen wird eine lebenslange Einnahme von Multivitaminpräparaten und Mineralstoffkomplexen. Zusätzliche Eiweißpräparate helfen dir, den Eiweißbedarf zu decken und die Muskulatur zu erhalten.

Regelmäßige Kontrollen durch deine Hausarztpraxis und im Rahmen der Nachsorge geben Auskünfte über deine Versorgung mit Nährstoffen. Sie können dir auch Präparate empfehlen, die für deine optimale Versorgung geeignet sind.

Tipp: Nimm die Vitamine zu den Mahlzeiten ein, damit die fettlöslichen Vitamine optimal aufgenommen werden können.

Hinweis: Halte dich an die Dosierungsempfehlungen und nimm keine Supplemente ein, ohne dich vorher beraten zu lassen. Jeder Körper funktioniert anders. Besonders nach operativen Eingriffen ist es wichtig, sich an die allgemeinen ärztlichen Empfehlungen zu halten. 

Das solltest du außerdem beachten 

Beachte, dass es nach einer Magenverkleinerung generell zu verschiedenen Beschwerden im Magen- und Darmbereich kommen kann. Das ist nicht ungewöhnlich. Auch wenn diese in vielen Fällen von selbst verschwinden, kann es hilfreich sein, besondere Auffälligkeiten zu protokollieren und diese bei deinem nächsten Kontrollbesuch anzusprechen. 

Damit deine Magenverkleinerung den gewünschten Effekt zeigt und zum langfristigen Erfolg wird, nimm die medizinischen Nachuntersuchungen und eine Ernährungsberatung wahr. Weil die Umstellung der Ernährung oft mit der Veränderung von Verhaltensmustern einhergeht, wird zudem professionelle psychologische Unterstützung empfohlen [5]. Außerdem ist es wichtig, auf ausreichend Bewegung zu achten. Fällt es dir nach deinem Eingriff schwer, deine Ernährung sowie deinen Lebensstil umzukrempeln, ist das völlig normal. Oft ist es in solchen Situationen besonders erleichternd, wenn wir uns jemandem anvertrauen und offen über eine solch große Veränderung im Leben sprechen – denn damit bist du keinesfalls allein.

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