Ernährungsberatung: Ablauf, Kosten und Tipps 

Eine Ernährungsberatung hilft, das eigene Essverhalten zu verstehen und einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln zu finden. Wie sie abläuft, was du wissen solltest und was der Unterschied zwischen Ernährungsberatung und -therapie ist, erfährst du hier.
Frau bei der Ernährungsberatung

Was ist eine Ernährungsberatung? 

Bei Verdauungsbeschwerden, Unverträglichkeiten, Gewichtsabnahme oder wenn du dich gesünder ernähren sowie die eigene Leistungsfähigkeit steigern möchtest, kann eine Ernährungsberatung bzw. Ernährungstherapie sinnvoll sein.

Welche Nahrungsmittel tun meinem Körper gut? Wie viel sollte ich von welchem Lebensmittel in welcher Zusammensetzung essen? Je nach Alter, Lebensbedingungen und körperlichem Zustand benötigt unser Organismus unterschiedliche Nährstoffe, die wir über die Ernährung aufnehmen. Hier setzt die Ernährungsberatung an. Eine professionelle Ernährungsberatung vermittelt dir wichtige Informationen, zu Themen wie:

  • Nahrungsbestandteile
  • Energiebedarf
  • Nahrungsaufnahme
  • medizinische und körperliche Aspekte
  • Essverhalten

Verhaltensmuster in Bezug auf die eigenen Ernährungsgewohnheiten können mit Hilfe von professionellen Berater:innen aufgedeckt und schrittweise verändert werden. Das Ziel einer Ernährungsberatung ist also oft nicht nur, die richtige Lebensmittelauswahl und ein optimales Nährstoffverhältnis zu finden. Sondern langfristig auch eine Umstellung deiner Essgewohnheiten unter Berücksichtigung individueller Lebensumstände, um Krankheiten vorzubeugen, eine Fehlernährung zu verhindern oder ein gesundes Körpergewicht zu erreichen. 

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Wann ist eine Ernährungsberatung sinnvoll? 

Eine Ernährungsberatung kann in unterschiedlichen Lebensphasen sinnvoll sein. Wer beispielsweise schwanger ist, sich im Seniorenalter befindet, viel Sport treibt, unzufrieden mit dem eigenen Körpergewicht ist oder die Ernährungsgewohnheiten als problematisch empfindet, kann eine professionelle Beratung aufsuchen. Eine Ernährungsberatung kann als Startschuss für eine Ernährungsumstellung dienen und dich dabei begleiten. Wenn du dich fragst, ob eine Beratung für dich sinnvoll sein könnte, ist sie das häufig, wenn mindestens einer der folgenden Punkte zutrifft:

  • Du fühlst dich nach deinem Essen regelmäßig müde, immer noch hungrig oder schlecht. 
  • Du machst eine Veränderung durch (Schwangerschaft, sportlicher Lifestyle, Wechseljahre, Krankheit).
  • Du hast das Gefühl, dass deinem Körper Nährstoffe fehlen. 
  • Du möchtest Gewicht reduzieren – ohne Diät. 
  • Du möchtest ein gesundes Essverhalten entwickeln. 
  • Du willst deinem Körper etwas Gutes tun und wünschst dir konkrete Impulse und professionelle Unterstützung, um deine Gesundheit zu unterstützen. 

Ablauf der Ernährungsberatung

1. Anliegen klären

Grundsätzlich läuft jede Ernährungsberatung individuell ab. In einem persönlichen Erstgespräch wird zunächst dein Anliegen, die Gründe für eine Ernährungsumstellung und deine individuellen Ess- und Lebensgewohnheiten erfasst. Dies erfolgt im Rahmen einer Ernährungsanamnese, die als Basis der professionellen Ernährungsberatung dient. Dazu werden häufig Ernährungsprotokolle oder spezielle Fragebögen verwendet. Dabei werden auch Faktoren erfasst werden, wie zum Beispiel: 

  • Blutwerte 
  • Gewicht, Alter, Größe
  • Körperzusammensetzung (z. B. Körperfettanteil, Muskelmasse)
  • Erkrankungen, Allergien oder Unverträglichkeiten 

2. Ziele festlegen

Nach dem ersten Gespräch wird das Ziel der Beratungseinheiten festgelegt und Strategien vorgeschlagen. Je nach Zielsetzung, wird ein Ernährungsplan ausgearbeitet, der zu deinem Lebensstil und deinen (körperlichen) Bedürfnissen passt. Die bewusste Auseinandersetzung mit Ernährung in Kombination mit einer professionellen Unterstützung kann dir dabei helfen, eine Ernährungsumstellung einfacher umzusetzen und langfristig in deinen Alltag zu integrieren. 

3. Analyse und Problemlösung

Ob und wie dir das gelingt, ist häufig Thema in den darauffolgenden Gesprächen. Die Folgegespräche und Vergleichspunkte geben Aufschluss darüber, wo konkrete Probleme aufkommen und in welchen Situationen und Phasen du Erfolge verbuchst. Mögliche Hürden werden aufgearbeitet. Ernährungsberater:innen begleiten dich somit auf deinem Weg der Ernährungsumstellung. 

4. Abschlussgespräch

Im Abschlussgespräch werden noch offene Fragen geklärt, positive Veränderungen festgehalten und die weiteren Schritte besprochen, wie das neue Ernährungsverhalten selbstständig und nachhaltig beibehalten werden kann.

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Individuelle Adipositas-Therapie

Wie finde ich eine passende Ernährungsberatung für mich?

Ob für Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeit, Übergewicht oder für Sportler:innen: Es gibt Ernährungsberater:innen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Wichtig ist, dass du eine Ernährungsberatung findest, die deinen Bedürfnissen entspricht. Häufig können Hausärzt:innen Empfehlungen aussprechen. Im Netz findest du hingegen eine größere Auswahl und mehr Informationen zu den jeweiligen Berater:innen. 

Berufsbezeichnung nicht geschützt

Die Begriffe Ernährungsberater:in, Ernährungscoach, Ernährungstherapeut:in, Gesundheitsberater:in oder ähnliche sind gesetzlich nicht geschützt. Das bedeutet, dass jede:r diese Berufsbezeichnung – unabhängig von Qualifikationen und Ausbildung – nutzen oder an andere vergeben kann. “Ausbildungen” zur Ernährungsberater:in umfassen teilweise nur wenige Tage (z. B. Fernkurse am Wochenende) und sind nicht mit einer Diätassistent:innen-Ausbildung oder einem Studium der Ökotrophologie/Ernährungswissenschaften zu vergleichen. [1]

 

Auf folgende Punkt bei der Suche achten 

1. Qualifikation

Krankenkassen übernehmen nur die Kosten professioneller Ernährungsberatungen oder Ernährungstherapie nach §43 SGB V, die von zertifizierten Diätassistent:innen, Ökotropholog:innen oder Ernährungswissenschaftler:innen durchgeführt werden. Zusätzlich akzeptieren Krankenkassen Zertifikate von folgenden Fachgesellschaften:

  • Ernährungsberater:in DGE
  • Ernährungsberater:in VDOE
  • VDD-Fortbildungszertifikat
  • Diät- und Ernährungsberater:in VFED
  • Quetheb-Fortbildungszertifikat
  • Ernährungsberater:in UGB

Für diese Zertifizierungen sind nur Ernährungsfachkräfte mit fundierter Ausbildung zugelassen – sie bieten dir daher eine gute Orientierung, um eine professionelle Ernährungsberater:in zu finden.

Nur so stellst du sicher, dass du die passende Unterstützung bekommst. Bei der Onlinesuche kannst du dich zum Beispiel über die berufliche Ausbildung sowie die Erfahrungen deiner favorisierten Berater:innen erkundigen. 

2. Wohlfühlen
Weil Ernährungsgewohnheiten ein recht intimes und auch sensibles Thema sind, ist es wichtig, dass die Chemie zwischen dir und deinem Gegenüber passt. Achte deshalb bei deinem ersten Gespräch darauf, wie du dich fühlst und ob du dir eine Zusammenarbeit vorstellen kannst. Das ist meist eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Ernährungsberatung. 

Wer zahlt die Ernährungsberatung?

Sofern eine Ernährungsberatung nicht ärztlich verordnet worden ist, trägst du die Kosten dafür selbst. Das bedeutet: Es muss eine medizinische Notwendigkeit vorliegen, etwa eine chronische Erkrankung, damit die Kasse zahlt. Oft kann eine Ernährungsumstellung den Gesundheitszustand verbessern. In solchen Fällen übernehmen Krankenkassen teilweise oder ganz die Kosten für eine Beratung. Wichtig ist, dass du den Kostenvoranschlag für die Ernährungsberatung und die ärztliche Bescheinigung bei deiner Kasse einreichst, um zu erfahren, wie viel Prozent der Kosten übernommen werden können. 

Kosten einer Ernährungsberatung

Die Preise für eine Ernährungsberatung können variieren und hängen von den Angeboten der Ernährungsberater:innen selbst und beispielsweise vom Umfang der Beratung ab.

Häufig bewegen sich die Kosten zwischen 70 und 100 Euro pro Sitzung, können aber auch wesentlich höher ausfallen. Wenn deine Krankenkasse die Kosten nicht übernimmt, solltest du dich deshalb vorab über die Konditionen informieren. 

Unterschied: Ernährungsberatung und Ernährungstherapie

Manchmal werden die Begriffe “Ernährungsberatung” und “Ernährungstherapie” synonym verwendet. Es gibt aber wichtige Unterschiede. Wenn eine ernährungsbedingte Erkrankung vorliegt, eignet sich für Betroffene oft eine Ernährungstherapie. Diese hat eine andere Zielsetzung als eine Ernährungsberatung.

Die Ernährungsberatung dient normalerweise als eine Art vorbeugende Maßnahme (Prävention), während eine Therapie Abhilfe bei bereits bestehenden ernährungsbedingten Krankheiten – zum Beispiel Diabetes mellitus Typ 2 oder Adipositas – schaffen soll [2, 3]. In diesem Fall spricht man von Ernährungstherapie nach nach §43 SGB V.

Ziel der Ernährungstherapie ist es, durch eine gezielte Umstellung der Ernährung die Krankheitssymptome und Lebensqualität zu verbessern oder den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Vor Beginn einer Ernährungstherapie wird eine ärztliche Verordnung benötigt [4].

Das bedeutet, dass die qualifizierte Ernährungstherapie eng mit den behandelnden Ärzt:innen kooperiert. Viele Krankenkassen unterstützen und bezuschussen in der Regel eine professionelle Ernährungstherapie. Meistens fordern sie für die Kostenübernahme eine ärztliche Überweisung mit entsprechender Diagnose oder eine ausgefüllte ärztliche Notwendigkeitsbescheinigung.

Ernährungsberatung vs. -therapie

Wenn du gesund und nicht ernährungsbedingt erkrankt bist, eignet sich in der Regel eine Ernährungsberatung für dich. Möchtest du hingegen den Verlauf einer Grunderkrankung positiv beeinflussen und strebst zum Beispiel eine Behandlung bei Adipositas an, solltest du dich informieren, ob eine Ernährungstherapie für dich infrage kommt. Hole dir dafür ärztlichen Rat ein.

Häufig gestellte Fragen

Wann geht man zu einer Ernährungsberatung? 

Eine Ernährungsberatung richtet sich an gesunde Menschen, die einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln finden möchten und die Auswirkungen dieser auf Körper und Gesundheit verstehen möchten. Ziel ist eine Ernährungsumstellung, um z. B. Gewicht zu verlieren oder das körperliche und mentale Wohlbefinden zu steigern.

Muss ich vor einer Ernährungsberatung zu einer ärztlichen Untersuchung? 

Sofern Erkrankungen oder Allergien vorliegen, die eine Beratung notwendig machen, erfolgt eine Ernährungsberatung grundsätzlich auf ärztliche Empfehlung hin – in diesem Fall handelt es sich um Ernährungstherapie. Hierfür wird in der Regel eine ärztliche Bescheinigung ausgestellt, welche die Notwendigkeit bestätigt. Das ist wichtig, damit eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse stattfinden kann. 

Wie oft geht man zur Ernährungsberatung? 

Beratungseinheiten werden oft individuell festgelegt. Sie richten sich nach deinem Bedarf und können sich über mehrere Wochen und Monate verteilen. So ist es zum Beispiel möglich, dass deine Ernährungsberatung über vier, fünf oder sechs Monate läuft. 

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