Magenballon: Ablauf, Wirkung und Risiken

Das Sättigungsgefühl bleibt aus und das Gewicht stagniert? Menschen mit Adipositas können sich in einer solchen Situation einen Magenballon einsetzen lassen, um Gewicht abzunehmen. Der Eingriff ist vergleichsweise unkompliziert. Dennoch solltest du einige Punkte berücksichtigen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Magenballon?

Bei einem Magenballon handelt es sich – wie der Name dir bereits verrät – um einen weichen, medizinischen Ballon aus Silikon, der in den Magen eingesetzt werden kann. Der Ball wird üblicherweise mit Kochsalzlösung befüllt, nachdem er platziert wurde. Weil der Magenballon nach dem Einsetzen Platz in deinem Magen beansprucht, verringert sich dein Magenvolumen. Dadurch ist es möglich, dass dein Sättigungsgefühl rascher einsetzt und du besser abnehmen kannst. 

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Der Vorteil des Magenballons besteht darin, dass es sich um einen vergleichsweise unkomplizierten Eingriff handelt, weil eine ambulante Behandlung häufig ausreicht. Er wird im Rahmen einer Magenspiegelung eingesetzt. In seltenen Fällen, wenn es zu Komplikationen kommt, müssen Patient:innen mit einem Krankenhausaufenthalt rechnen. 

Grafik: Magenballon wird mit Katheter eingesetzt
Einsetzen eines Magenballons
Grafik: befüllter Magenballon
Magenballon wurde platziert

Übrigens: Dein Magenballon bleibt nicht für immer, sondern lediglich für wenige Monate in deinem Magen. Das bedeutet, dass es sich um eine reversible Behandlung handelt, die bei bestehender Adipositas unterstützend wirken soll. Er ist keine Dauertherapie. Nach der Entfernung kommt es meist zu einer erneuten Gewichtszunahme. Der Magenballon ist eine gute Zwischenlösung bei Hochrisikopatient:innen [4].

Möchtest du dich auch über andere Verfahren informieren? Lies unsere Artikel:

Individuelle Adipositas-Therapie

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Wie viel nehme ich durch einen Magenballon ab?

Entscheidest du dich für das Einsetzen eines Magenballons, solltest du beachten, dass der Erfolg der Gewichtsabnahme durch die individuelle Ernährungsweise beeinflusst wird und unterschiedlich schnell oder langsam erfolgt. Den Ballon trägst du dabei ungefähr ein halbes Jahr in deinem Magen. Üblich ist, dass Patient:innen während dieser Zeit bis zu 15 kg oder mehr abnehmen. Studien zeigen, dass zum Beispiel Menschen mit einem durchschnittlichen Ausgangsgewicht von über 120 kg ca. 20 kg abnehmen konnten. [1

Hinweis: Es gilt stets die Gesamtsituation zu berücksichtigen. Dazu gehören beispielsweise Geschlecht, Körpergröße und der Körperfettanteil. Zudem ist jeder Stoffwechsel anders. Deshalb gibt es keine festgelegten Zahlen, die besagen, wie viele Pfunde tatsächlich purzeln. 

Voraussetzungen für einen Magenballon

Bestimmte Eingriffe am Magen, zu denen beispielsweise der Magenbypass und das Magenband zählen, werden bei Menschen mit schwerer Adipositas durchgeführt. Aber ein Magenballon kann bereits bei einer Präadipositas eingesetzt werden. Manchmal kommt es zum Einsatz, um das Gewicht vor einer Operation zu reduzieren. Das hat den bedeutenden Vorteil, dass hierdurch einige Operations- und Narkoserisiken gesenkt werden können. Üblicherweise wird der Magenballon ab einem BMI > 27 eingesetzt [2]. Wichtige Voraussetzungen für den Eingriff: 

  • Volljährigkeit
  • keine Suchterkrankungen (Alkohol, Drogen)
  • keine bestehende Schwangerschaft
  • keine Fehlbildungen/früheren Operationen am Magen 
  • keine Magenkrankheit

Auch wenn Patient:innen psychisch erkrankt sind oder unter einer Essstörung leiden und häufiger erbrechen, wird üblicherweise kein Magenballon eingesetzt. Beachte außerdem, dass die Einnahme von speziellen Medikamenten dagegen spricht. Dazu gehören Blutverdünner sowie eine längere Kortisontherapie.

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Ablauf: So wird ein Magenballon eingesetzt 

Für das Einsetzen eines Magenballons ist lediglich ein ambulanter, aber grundsätzlich kein chirurgischer Eingriff im Krankenhaus notwendig. Die Behandlung findet unter einer leichten Narkose (Dämmerschlaf) statt und dauert ca. 30 Minuten. Vor dem Einsetzen erfolgt zunächst eine Magenspiegelung. Der leere Magenballon wird anschließend über einen Einsatzschlauch, der durch Mund und Speiseröhre führt, in deinem Magen eingebettet und mit farbiger Flüssigkeit befüllt. 

Einmal im Magen angekommen und aufgefüllt, regt der Magenballon die entsprechenden Nerven oberhalb deines Magens an, welche für das schneller eintretende Sättigungsgefühl sorgen. Wenn keine Auffälligkeiten auftreten, wirst du entlassen. Beachte, dass du zwar am selben Tag wieder nach Hause gehen kannst, eine Teilnahme am Straßenverkehr aufgrund der Narkose aber grundsätzlich nicht erfolgen sollte. 

Kosten für einen Magenballon

Bevor du dich für einen Magenballon entscheidest, solltest du wissen, dass die Kosten von den Krankenkassen im Regelfall nicht übernommen werden. Das bedeutet, dass viele Patient:innen privat dafür aufkommen müssen. Es gibt aber Ausnahmen: Wenn eine medizinische Notwendigkeit bei einer schwereren Form der Adipositas vorliegt, ist eine Erstattung durch die Kasse wahrscheinlich. 

Die Behandlung kann bis zu 4.200 Euro kosten. Einflussfaktoren sind unter anderem das individuelle Honorar der Praxen und der Behandlungsaufwand inklusive der Nachsorge. Wenn du lediglich eine Basistherapie beanspruchst, reduzieren sich die Kosten zumeist auf etwa 2.500 Euro bis ca. 3000 Euro.

Risiken: Welche Probleme können auftreten?

Auch wenn keine Operation notwendig ist, um den Magenballon einzusetzen und die Behandlung als vergleichsweise mild gilt, solltest du Nebenwirkungen und Komplikationsrisiken kennen. Diese können direkt nach der Behandlung oder wenige Tage bis Wochen danach auftreten. Dazu gehören: 

  • Sodbrennen und Aufstoßen
  • Übelkeit 
  • Völlegefühl 
  • Spannungsgefühl 
  • Platzen des Magenballons
  • Darmverschluss durch geleerten Magenballon

Ernährungstipps, die du mit Magenballon beachten kannst 

Solltest du nach dem Einsetzen des Magenballons unter Sodbrennen, Aufstoßen oder anderen Magenproblemen leiden, ist es möglich, dass spezielle Speisen und Getränke den Zustand zusätzlich verschlimmern. Dazu gehören zum Beispiel fettige Nahrungsmittel und Gerichte sowie Kaffee und Alkohol. Zudem solltest du folgende Tipps beachten [3]: 

1. Achte auf dein „neues“ Sättigungsgefühl – du wirst schneller satt sein. 

2. Nimm dir Zeit für deine Mahlzeiten und kaue sie gründlich, um Magenprobleme zu vermeiden.

3. Verlasse dich nicht ausschließlich auf den Magenballon. Eine Ernährungsumstellung ist wichtig, um erfolgreich Gewicht zu verlieren. 

Tipp: Taste dich langsam heran. Nachdem der Magenballon im Magen ist, empfiehlt sich zu Beginn flüssige (ca. 2 Wochen) und dann breiige Nahrung. So findest du heraus, wie dein Körper reagiert und überforderst deinen Magen nicht. Möglich sind beispielsweise Brühen, Suppen und Shakes als flüssige Nahrung und püriertes, gekochtes Gemüse, Milchprodukte, Obst ohne Schale, dünner Kartoffelbrei, Rührei, usw. als breiige Nahrung. Verträgst du diese Lebensmittel, kannst du feste Nahrung probieren – aber: immer gut durchkauen.

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Nachsorge: Das solltest du wissen

Manchmal kommt es in den ersten Tagen nach Einsetzen des Magenballons zu Brechreiz oder anderen Beschwerden. Diese lassen in der Regel nach. Bei Auffälligkeiten, die nicht nachlassen, solltest du die Praxis oder die Klinik kontaktieren, in der du behandelt wurdest. Sollte sich dein Urin verfärben, kann das zum Beispiel ein Hinweis darauf sein, dass der Magenballon ein Leck hat und Flüssigkeit verliert. Dann gilt es, schnellstmöglich einzugreifen. 

Beachte, dass der Magenballon nach spätestens sechs bis zwölf Monaten wieder aus dem Magen entfernt wird. Das ist wichtig, weil andernfalls die Gefahr besteht, dass der Ballon einreißt. Denn der Magenballon wird durch die Magensäure und deine Magenbewegungen strapaziert. Die Entfernung ist unkompliziert: Während einer Magenspiegelung wird der Magenballon zunächst angestochen, damit die Flüssigkeit im Ballon abfließt. Anschließend wird er über deine Speiseröhre herausgezogen.

Lohnt sich ein Magenballon auch bei leichter Adipositas?

Bereits bei einem BMI ab 27 kg/m² kann ein Magenballon eingesetzt werden. Bei leichtem Übergewicht solltest du es zunächst mit einer Ernährungsumstellung probieren und Bewegung in deinen Alltag integrieren. 

Hast du weiterhin Probleme, vor allem mit dem Sättigungsgefühl, kannst du dich ärztlich beraten lassen, sofern du dir einen Magenballon wünschst. In diesen Fällen kann der Ballon dich dabei unterstützen, eine Gewichtsabnahme zu erreichen. Da es sich um eine reversible Methode handelt, ist es wichtig, die neuen Ernährungsgewohnheiten auch beizubehalten, wenn der Magenballon entfernt wird.

Häufig gestellte Fragen

Was ist ein Magenballon?

Ein Magenballon wird bei Menschen mit Adipositas eingesetzt, die einen Gewichtsverlust anstreben. Es handelt sich um einen Silikonball, der im Magen mit Flüssigkeit befüllt wird. Der Magenballon sorgt dafür, dass Patient:innen sich schneller satt fühlen. 

Wie gefährlich ist ein Magenballon?

Einen Magenballon einzusetzen, ist überwiegend ungefährlich. Wie bei anderen Eingriffen auch, besteht ein grundsätzliches Risiko, dass bei einem Magenballon Komplikationen auftreten. Dies ist vor allem der Fall, wenn der Ball einreißt und Flüssigkeit austritt.

Für wen ist ein Magenballon geeignet? 

Ein Magenballon ist für Menschen mit Übergewicht oder Adipositas geeignet. Er kann unterstützend zu einer Ernährungsumstellung eingesetzt werden oder um bei Menschen mit schwerer Adipositas das Operations- und Narkoserisiko im Vorfeld einer Operation zu senken. Allgemein sollte das 18. Lebensjahr vollendet sein und keine Schwangerschaft, Suchterkrankung oder Magenerkrankung vorliegen.

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