Ernährungstherapie bei Adipositas

Bei der Entstehung von Adipositas spielt die Ernährung eine entscheidende Rolle. Daher ist die Ernährungstherapie einer der wichtigsten Bausteine der Adipositas-Therapie, um ein gesundes Körpergewicht zu erreichen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Ernährungstherapie?

Eine Ernährungstherapie wird als Behandlungsform von Ärzt:innen bei Adipositas verordnet. Ärzt:innen füllen dafür eine sogenannte Notwendigkeitsbescheinigung für die Ernährungstherapie aus, in der sie die Diagnose Adipositas vermerken. Die Kosten bezuschusst in der Regel die Krankenkasse – damit ist die Ernährungstherapie ein verordnungsfähiges Heilmittel

Wichtig: Die Ernährungsberater:innen müssen dazu eine entsprechende Ausbildung haben und somit bezuschussungsfähig sein.

Wann wird eine Ernährungstherapie eingesetzt?

Es gibt zahlreiche Krankheiten auf deren Entstehung das eigene Essverhalten einen Einfluss hat, wie etwa Adipositas, Fettstoffwechselstörungen, Arteriosklerose, Diabetes Typ 2 oder Gicht. Andersherum ist die richtige Ernährung eine wichtige Säule bei der Behandlung dieser Erkrankungen.  

Medizinische Ernährungsberatung bei Erkrankungen

Zudem gibt es Erkrankungen wie das Reizdarmsyndrom, Gastritis (Magenschleimhautentzündung) oder Nahrungsmittelintoleranzen und Allergien, bei denen die Ernährung den gesundheitlichen Zustand und das Wohlbefinden stark beeinflussen. Auch in diesen Fällen wird eine Ernährungstherapie eingesetzt.

Unterschied Ernährungstherapie und -beratung

Hier liegt auch der wesentliche Unterschied zwischen Ernährungstherapie (medizinisch notwendige Ernährungsberatung) und Ernährungsberatung. Während die Ernährungsberatung eine präventive Maßnahme ist, zielt die Ernährungstherapie darauf ab, bereits bestehende ernährungsbedingte Krankheiten zu lindern.

Im Gegensatz zur Ernährungsberatung ist vor Beginn einer Ernährungstherapie eine ärztliche Verordnung erforderlich und es wird eng mit den behandelnden Ärzt:innen zusammengearbeitet. Daher bezuschussen viele Krankenkassen eine professionelle Ernährungstherapie – jedoch nicht die Ernährungsberatung zu Themen wie Gewichtsmanagement (bei nicht bestehender Adipositas), Ernährung in der Schwangerschaft, Sporternährung oder Ähnliches.

➚ Lies hier mehr zum Ablauf und den Kosten einer Ernährungsberatung.

Ernährungstherapie ist Grundpfeiler der Adipositas-Therapie

Adipositas zählt zu den chronischen Erkrankungen, zu deren Entstehung die Ernährung beiträgt. Wer über einen längeren Zeitraum mehr Energie, das heißt Kalorien, zu sich nimmt als er verbraucht, nimmt zu. So kann auf Dauer Adipositas entstehen. Um das Gewicht zu reduzieren und Folgeerkrankungen zu vermeiden, muss die Ernährung umgestellt werden – dabei hilft die Ernährungstherapie.

Therapienachweis ist Voraussetzung für bariatrische Operation

Die Wirksamkeit der Ernährungstherapie bei Adipositas ist belegt. Daher zählt eine sechsmonatige Ernährungstherapie auch zu den Voraussetzungen für eine Adipositas-Operation. Die Wirksamkeit der Ernährungstherapie ist am größten in Kombination mit einer Bewegungs- und Verhaltenstherapie (Multimodales Konzept). Erst wenn diese drei Therapieansätze nicht erfolgreich waren, wir die Kostenübernahme der Operation von den Krankenkassen in Betracht gezogen.

Ganzheitliche Online-Therapie auf Rezept

Eine Therapieform, die die Bereiche Ernährung, Bewegung und Verhalten umfasst, ist die ganzheitliche Therapie zanadio. Über eine App begleiten dich Expert:innen persönlich auf digitalem Wege Tag für Tag. Die Adipositas-App gibt es unter bestimmten Voraussetzungen auf Rezept – das heißt, deine Krankenkasse übernimmt die Kosten dafür.

Bist du von starkem Übergewicht betroffen?

Mit zanadio lernst du, wie eine ausgewogene Ernährung aussieht und wie du deine Essgewohnheiten dauerhaft verändern kannst. Du kannst dich satt essen, ohne Verbote. Ein qualifiziertes Support-Team steht dir unterstützend zur Seite, um mögliche Hürden auf deinem Weg zu meistern. Digital, persönlich und kostenlos auf Rezept.

Wie läuft eine Ernährungstherapie ab?

In der Regel dauert eine Sitzung einer Ernährungstherapie etwa 60 Minuten. Es werden sechs Stunden von der Krankenkasse bezuschusst. In der ersten Stunde führen Ernährungsberater:innen die medizinische Anamnese durch, das heißt sie erfassen den gesundheitlichen Zustand des:der Patient:in. Zudem werden das Essverhalten und die Ernährungsgewohnheiten besprochen. Grundsätzlich dient das erste Gespräch dazu, sich kennenzulernen, persönliche Bedürfnisse werden aufgenommen und Erwartungen besprochen.

Ernährungsverhalten analysieren und verändern

Oftmals ist ein Ernährungsprotokoll sinnvoll, um zu erfassen, wie die aktuelle Ernährung und das Essverhalten aussehen, um so zu ermitteln, wo es Veränderungsmöglichkeiten gibt. Im Laufe der Therapiestunden werden dann neue Gewohnheiten in den Alltag integriert. So können nach und nach ungünstige Verhaltensweisen in ein gesundes Essverhalten umgewandelt werden.

Ziele der Ernährungstherapie bei Adipositas

Das grundlegende Ziel der Ernährungstherapie ist es abzunehmen, ein gesundes Gewicht zu erreichen und dieses dauerhaft zu halten. Um dieses Ziel zu erreichen ist es nicht nur wichtig theoretisches Ernährungswissen zu erlangen, sondern vor allem auszuprobieren, zu trainieren, Hürden zu überwinden und vor allem sich selbst und sein Essverhalten besser kennenzulernen.

Ziele der professionellen Ernährungsberatung bei Adipositas

  •     Gewichtsabnahme
  •     Risiko für Folgeerkrankungen minimieren
  •     Zustand bestehender Folgeerkrankungen verbessern 
  •     Verbessern des Ess- und Trinkverhaltens
  •     Gesunde Alternativen für ungünstige Essgewohnheiten finden
  •     Ernährungszustand, Nährstoffversorgung verbessern
  •     Körperliches und seelisches Wohlbefinden verbessern
  •     Mehr Lebensqualität erlangen

Ernährungstherapie: Richtiger Ansatz bei Adipositas

Viele adipöse Menschen haben viele Abnehmversuche hinter sich – meistens mithilfe klassischer Diäten. Diese zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass ihre Kalorienzufuhr stark reduziert ist und sie auf bestimmte Lebensmittel oder auch ganze Lebensmittelgruppen komplett verzichten.

Diäten sind auf Dauer meist erfolglos

Die strikte Ernährung bei Diäten führt oft dazu, dass Abnehmwillige sie nur kurze Zeit durchhalten. Wichtig: Dass eine Diät nicht funktioniert, liegt nicht an deiner Disziplin, sondern in der Natur dieser restriktiven Ernährungsweise. Manche Menschen nehmen mit einer Diät durchaus ab, essen jedoch meistens nach einiger Zeit wieder wie zuvor. Das Gewicht steigt dann oftmals noch über das Ausgangsgewicht. Hier kommt es zum bekannten Jojo-Effekt.

Dauerhafte Lösung notwendig

Bei der Behandlung von Adipositas und der Ernährungstherapie geht es darum, Gewicht abzunehmen und eine ausgewogene Ernährung aufzubauen, die den täglichen Energiebedarf nicht überschreitet, alle wichtigen Nährstoffe liefert, sättigt, Heißhunger vorbeugt und zufrieden und glücklich macht.

Ernährungsumstellung mit professioneller Hilfe

Die Maßnahme, die wirklich hilft, ist daher eine dauerhafte Ernährungsumstellung. Hierzu ist häufig professionelle Hilfe notwendig. In der Ernährungstherapie lernst du etwa, dass eine Kombination aus Gemüse und eiweißreichen Lebensmitteln wie Fisch, Fleisch, Tofu und Hülsenfrüchten sehr gut sättigt, während eine Mahlzeit, die ausschließlich aus Kohlenhydraten besteht wie Nudeln mit Tomatensoße, keine nachhaltige Sättigung erzielt und du schnell wieder hungrig bist.

Erfolgsgeschichten

Mehr als 30.000 Menschen haben bereits zanadio genutzt. Hier berichten Nutzer:innen, wie sie erfolgreich abgenommen haben und sich ihr Leben dank zanadio verändert hat.

Gibt es Probleme durch eine Ernährungsumstellung?

Eine Ernährungsumstellung bedeutet für den Körper, dass er das gewohnte Essen nicht mehr in denselben Mengen bekommt und dafür neue Lebensmittel verarbeiten muss. Das kann zu einigen Problemen führen.

Kopfschmerzen wegen Zuckerentzug

Vor allem, wer besonders häufig zuckerhaltige Produkte gegessen hat, kann in den ersten Tagen unter Müdigkeit, Kopfschmerzen und anderen unangenehmen Erscheinungen leiden. Dies bedeutet nicht, dass dem Körper etwas fehlt. Im Gegenteil: Es ist ein Zeichen der gesunden Umgewöhnung des Körpers.

Verdauungsbeschwerden bei mehr Ballaststoffen

Oftmals werden durch die Ernährungsumstellung mehr Ballaststoffe gegessen als zuvor, etwa durch mehr Gemüse, Vollkorn statt Weißmehlprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse. Hier kann es sein, dass es zunächst zu Verdauungsbeschwerden, vor allem Blähungen kommt.

Dies ist völlig normal und wird mit der Zeit besser. Der Darm muss sich erst einmal umstellen. Daher ist es sinnvoll die Ernährung Schritt für Schritt umzustellen, um sich an die neuen Ernährungsgewohnheiten zu gewöhnen, um mögliche Beschwerden erst gar nicht aufkommen zu lassen.

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