Leichtes Übergewicht: Gesundheitliches Risiko?

Mehr als die Hälfte der Deutschen ist übergewichtig. Die meisten von ihnen sind allerdings nicht adipös, sondern haben ein leichtes Übergewicht. Was das bedeutet und welche Folgen das haben kann, erfährst du in diesem Artikel.

Inhaltsverzeichnis

Was bedeutet leichtes Übergewicht?

Als leichtes Übergewicht ist ein BMI zwischen 25 und 30 definiert. Wenn du deinen Body-Mass-Index nicht kennst, kannst du ihn mithilfe deiner Körpergröße und deinem Gewicht ausrechnen.

Hier kannst du ihn berechnen.

BMIBedeutung
unter 18,5 kg/m²Untergewicht
18,5 – 24,9 kg/m²Normalgewicht
25 – 29,9 kg/m²leichtes Übergewicht
ab 30 kg/m²Adipositas

In Deutschland sind etwa 42 Prozent der Männer und 28 Prozent der Frauen leicht übergewichtig. Stark übergewichtig sind bei beiden Geschlechtern etwa 20 Prozent der Menschen. Damit sind deutlich mehr Menschen von leichtem Übergewicht betroffen als von Adipositas. [1]

Gesundheitliche Folgen von leichtem Übergewicht

Forschende konnten in zahlreichen Studien nachweisen, dass bereits durch leichtes Übergewicht das Risiko für die wichtigsten Zivilisationskrankheiten ansteigt. Mit einem BMI zwischen 25 und 29,9 erkranken Menschen etwa 17 Prozent häufiger an einer koronaren Herzkrankheit, die die Entstehung eines Herzinfarkts begünstigt [2]. Das Gesamtrisiko für einen Schlaganfall oder eine Herzinsuffizienz steigt um etwa 35 Prozent an [3].

Besonders hoch sind die Auswirkungen von Übergewicht auf das Risiko, an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken. Forschende schätzen, dass sich das Krankheitsrisiko pro BMI-Punkt um etwa 25 Prozent erhöht [4]. Außerdem spielt es eine Rolle, wie lange du bereits übergewichtig bist.

Menschen mit leichtem Übergewicht leiden etwa doppelt so häufig unter Bluthochdruck wie Normalgewichtige [5], werden im Alter häufiger dement [6] und haben häufiger Rückenschmerzen [7]. Zwar sind die Auswirkungen meist geringer als bei Adipositas mit einem BMI von 30 oder mehr. Trotzdem sollten wir sie nicht unterschätzen.

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Wie gefährlich ist leichtes Übergewicht?

Das Risiko für viele Krankheiten hängt nicht allein vom Gewicht ab. Auch wie das leichte (oder starke) Übergewicht sich über den Körper verteilt, spielt eine wichtige Rolle: Fettreserven am Bauch erhöhen zum Beispiel das Risiko für Diabetes Typ 2, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck und Herzinfarkt deutlich stärker als Fetteinlagerungen an der Hüfte und den Oberschenkeln. [8]

Deswegen sollte der BMI keine große Rolle spielen, um das Krankheitsrisiko durch Übergewicht zu bestimmen. Stattdessen verwenden Fachleute immer häufiger die sogenannte Waist-to-Hip-Ratio, also das Verhältnis zwischen Taillen- und Hüftumfang. Damit lässt sich gut abbilden, wie das Fett am Körper verteilt ist und welches Risiko für Folgekrankheiten besteht. Was die Belastung der Gelenke und des Bewegungsapparats angeht, spielt die Fettverteilung allerdings keine Rolle.

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Beeinflusst leichtes Übergewicht die Lebenserwartung?

“Leicht Übergewichtige leben länger als Menschen mit Normalgewicht”, solche und ähnliche Schlagzeilen liest man immer wieder. Tatsächlich gibt es viele Studien, die zu dem Schluss kommen, dass leichtes Übergewicht mit einem BMI von 27 mit der höchsten Lebenserwartung einhergeht. Häufig ist in diesem Zusammenhang vom sogenannten Adipositas-Paradox die Rede: Wir wissen zwar alle, dass leichtes Übergewicht ungesund ist, in Studien lässt sich das aber nur bedingt nachweisen.

Meistens liegt das daran, dass die Untersuchungen unmöglich die zahlreichen Wechselwirkungen zwischen Lebensstil, Gewicht und Gesundheit berücksichtigen können. Zum Beispiel verlieren an Krebs erkrankte Menschen durch die Therapie und die psychische Belastung oft an Gewicht. Auch Raucher:innen sind tendenziell schlanker als Nichtraucher:innen.

2016 werteten Forschende 239 Studien aus, um den Zusammenhang zwischen BMI und Lebenserwartung endgültig zu klären. Um Verfälschungen zu vermeiden, nutzten sie die Daten gesunder Menschen, die nicht rauchten. Das Ergebnis: Normalgewichtige haben das niedrigste Sterberisiko [9]. Bereits leichtes Übergewicht verringert die Lebenserwartung – durchschnittlich um etwa drei Jahre [10].

Bei leichtem Übergewicht abnehmen – so geht’s

Wenn du noch nicht lange übergewichtig bist, fällt das Abnehmen meist etwas leichter, als bei länger bestehendem Übergewicht. Vielleicht gab es eine Umstellung in deinem Leben, die zu der Zunahme geführt hat, zum Beispiel ein Jobwechsel, durch den du weniger Zeit für Sport hast oder dich im Alltag weniger bewegst. Ist das der Fall, reicht es meistens aus, dieser Veränderung aktiv gegenzusteuern, um wieder ins Normalgewicht zu gelangen.

Es gibt eine Vielzahl an Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um Übergewicht loszuwerden, z. B.:

  • Weniger Snacks: Mit längeren Abständen zwischen den Mahlzeiten gönnst du deiner Verdauung und deinem Stoffwechsel eine Pause und greifst automatisch seltener zu stark verarbeitetem Essen mit hohem Zucker- und Fettgehalt.
  • Mehr Obst und Gemüse: Salat, gegartes Gemüse und Rohkost halten dank vielen Ballaststoffen lange satt, enthalten aber nur wenig Kalorien.
  • Wasser statt Fruchtsäften und Limonaden: Säfte und Softdrinks enthalten oft viel Zucker. Das kann eine Gewichtszunahme fördern.
  • Essen planen: Erstelle einen Wochenplan und eine Einkaufsliste und vermeide so Impulskäufe und beuge Heißhunger vor.
  • Mehr Bewegung im Alltag: Typische Tipps, wie häufiger die Treppe zu nehmen oder kurze Strecken zu Fuß zurückzulegen, können langfristig viel ausmachen.
  • Sportlich aktiv werden: Verabrede dich ein- bis zweimal pro Woche zum Sport, um regelmäßig in Bewegung zu kommen.

Quellen

[1] Eurostat: Online-Datenbank: BMI, nach Geschlecht, Alter und Bildungsabschluss (Stand: 02/2022), https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/516115/uebergewicht/

[2] Bogers R, Bemelmans W, Hoogenveen R et al. (2007) Association of overweight with increased risk of coronary heart disease partly independent of blood pressure and cholesterol levels. Arch Intern Med 167: 1720–1728

[3] Ärnlöv J, Ingelsson E, Sundström J et al. (2010) Impact of body mass index and the metabolic syndrome on the risk of cardiovascular disease and death in middle-aged men. Circulation121:230–236

[4] Schienkiewitz A, Schulze MB, Hoffmann K, Kroke A, Boeing H (2006) Body mass index history and risk of type 2 diabetes: results from the European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC)-Potsdam study. Am J Clin Nutr 84:427–433

[5] Bramlage P, Pittrow D, Wittchen HU, Kirch W, Boehler S, Lehnert H et al. (2004) Hypertension in overweight and obese primary care patients is highly prevalent and poorly controlled. Am J Hypertens 17:904–910

[6] Xu WL, Atti AR, Gatz MG et al. (2011) Midlife overweight and obesity increase late-life dementia. A population-based twin study. Neurology 76:1568–1574

[7] Shiri R, Karppinen J, Leino-Arjas P et al. (2010) The association between obesity and low back pain: a meta-analysis. Am J Epidemiol 171:135–154

[8] Wirth, A. et al. (2013). Komorbiditäten. In: Wirth, A., Hauner, H. (eds) Adipositas. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-22855-1_6

[9] Global BMI Mortality Collaboration. (2016). Body-mass index and all-cause mortality: individual-participant-data meta-analysis of 239 prospective studies in four continents. Lancet (London, England), 388(10046), 776–786. https://doi.org/10.1016/S0140-6736(16)30175-1 

[10] Peters A, Barendegt JJ, Willekens F et al. Obesity in adulthood and its consequences for life expectancy: a life-table analysis. Ann intern Med 2003; 138: 24–33 

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