Warum wir Adipositas erkennen sollten
Immer mehr Frauen, Männer und Kinder erkranken in Deutschland an Adipositas. Adipositas steht für „krankhaftes Übergewicht“, ist eine chronische Erkrankung und setzt eine starke Vermehrung des Körperfetts voraus [1]. Inzwischen sind auch über 800.000 Kinder in Deutschland sind von Adipositas betroffen [2].
Wir zeigen dir, wie du Adipositas bei dir oder deinen Mitmenschen erkennst. Das ist ein erster wichtiger Schritt, bevor die Suche nach Unterstützung und den passenden Maßnahmen beginnen kann. Langfristig schränkt Adipositas die Lebensqualität ein. Folgeerkrankungen von Adipositas lassen sich im weiteren Verlauf behandeln oder sogar heilen.
Bist du von starkem Übergewicht betroffen?
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Zwischen Übergewicht und Adipositas unterscheiden
Für die Unterscheidung zwischen Übergewicht und Adipositas wird in der Medizin der BMI herangezogen. Der BMI (Body-Mass-Index) ist ein Maß, mit dessen Hilfe das Körpergewicht in ein Verhältnis zur Körpergröße gebracht wird. Übergewicht, auch Präadipositas, beginnt bei einem BMI von 25, Adipositas Grad 1 bei einem BMI von mindestens 30. Eine ärztliche Untersuchung kann Aufschluss darüber geben, ob und welche Form bzw. welcher Grad der Adipositas bei Betroffenen vorliegt.
Du kennst deinen BMI nicht? Hier kannst du ihn berechnen.
Anzeichen von Übergewicht
Übergewicht wird von den Betroffenen oft nicht als Erkrankung empfunden. Sie sind sozial aktiv, beweglich, fühlen sich körperlich wohl und gesund. Viele wissen aber, dass sie gesünder leben könnten. Steigt das Gewicht weiter, kann das Übergewicht Symptome verursachen und anfangen, den Alltag einzuschränken.
Symptome von Übergewicht
Die Symptome von Übergewicht sind vielfältig und hängen von Geschlecht, Körperbau und Größe ab. Ein erhöhter BMI über 25 ist nur bedingt aussagekräftig. Es wird bei diesem Wert nicht zwischen Muskel- und Fettmasse unterschieden. Bist du sehr muskulös und dein BMI ist über 25, heißt das nicht, dass du übergewichtig bist. Daher spielt bei der Diagnose der Körperfettanteil eine große Rolle.
Durch zunehmende Fettdepots erhöht sich die Last, die deine Gelenke, Muskeln und Knochen tragen. Gelegentliche Schmerzen vor allem in den Knie-, Hüft-, Sprunggelenken und der Wirbelsäule sind Anzeichen von Übergewicht. Um das zusätzliche Gewicht zu tragen, baut dein Körper Muskeln auf. Dadurch benötigst du immer mehr Sauerstoff, um die Muskeln und deine Organe ausreichend versorgen zu können. Es kann dann bei körperlicher Belastung zu Atemproblemen kommen.
Durch die körperlichen Veränderungen bei steigendem Übergewicht ergeben sich mit der Zeit bei vielen Betroffenen zusätzlich psychische und gesellschaftliche Symptome des Übergewichts. Das können z. B. Ängste vor den Reaktionen unserer Mitmenschen, schrittweises Zurückziehen aus dem sozialen Umfeld und damit verbundene zunehmende Einsamkeit sein.
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Anzeichen von Adipositas
Der Übergang von Übergewicht zu Adipositas ist fließend. Die körperlichen Symptome nehmen zu und der gesellschaftliche und eigene Druck auf die Psyche wächst. Das zunehmende Bauchfett (viszerales Fett) legt sich um die Organe, ist stoffwechselaktiv und fördert Entzündungen im Körper. Diese können eine Insulinresistenz der Zellen und somit Diabetes begünstigen.
Durch eine Fettstoffwechselstörung kann eine Fettleber entstehen und hohe Blutfettwerte rufen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Herzinfarkt und Schlaganfall hervor. Die Gefahr für Bluthochdruck und Krampfadern durch die hohe Belastung auf die Blutgefäße steigt ebenso wie das Risiko für bestimmte Krebsarten. Vor Operationen mit Vollnarkose werden mehr Voruntersuchungen nötig, um das Operationsrisiko auf das Herz-Kreislauf-System abzuschätzen.
Entscheidende Symptome von Adipositas sind nicht nur das erhöhte Gewicht, sondern auch die körperlichen, psychischen und organischen Auswirkungen.
Körperliche Symptome von Adipositas
Symptom von Adipositas | Gründe und Beispiele |
eingeschränkte Beweglichkeit | – weite Strecken können zu Fuß/Fahrrad nicht bewältigt werden, Strecken werden immer kürzer – alltägliche Aktivitäten werden zu anstrengend: z. B. Treppensteigen, kurzer Sprint zum Bus, Aufstehen nach längerem Sitzen, Bücken – die eigenen Füße, Beine, Gesäß werden immer weniger erreichbar – mit Kindern spielen wird immer schwerer – sportliche Betätigung fällt immer schwerer – starke Schmerzen in den Knie-, Hüft-, Sprunggelenken und in der Wirbelsäule, Entwicklung einer Arthrose in den Gelenken Teufelskreis: Symptome sorgen häufig für noch mehr Gewicht → mehr Schmerzen → weniger Bewegung → weitere Gewichtszunahme |
gestörtes Immunsystem | – Infektanfälligkeit durch entzündungsförderndes Fettgewebe und unausgewogene Ernährung |
Schlafprobleme | – schlecht ein- und durchschlafen können – Schnarchen – Schlafapnoe (Atemaussetzer während des Schlafens) |
starkes Schwitzen | – auch bei kleinen Anstrengungen oder Bewegungen und tiefen Temperaturen – Treppensteigen auf der Arbeit und danach völlig durchgeschwitzt sein ist unangenehm, man nimmt deshalb lieber den Aufzug |
geringe Belastbarkeit | – schnelle Ermüdung – fehlende Ausdauer – Kurzatmigkeit, Atemnot – schneller Puls, hoher Blutdruck – langes Stehen unmöglich (z. B. bei Konzerten, Rummel, öffentliche Verkehrsmittel) |
fehlendes Sättigungsgefühl | – Hormonhaushalt gerät durch stoffwechselaktives Fettgewebe aus dem Gleichgewicht, Sättigungsgefühl nimmt immer weiter ab, Appetit und Hungergefühl ständig vorhanden |
Körpermaße werden zu einem Problem | – keine passende Kleidergröße in Geschäften – Gewichtsbeschränkungen z. B. bei Fahrgeschäften – zu schmale Sitze im Flugzeug, Kino, Restaurant etc. |
Psychische und gesellschaftliche Symptome von Adipositas
Symptom von Adipositas | Gründe und Beispiele |
Einsamkeit | – Ausgrenzung durch Kollegen, ehemalige Freunde, aber auch durch unbekannte Mitmenschen → beginnt mitunter schon im Kinder-/Jugendalter – Isolation – auf Abneigung bei den Mitmenschen stoßen – man fühlt sich anders und nicht willkommen – Mitmenschen reagieren abschätzend – zurückziehen und verschließen – vieles ist peinlich, z. B. das eigene Aussehen → Einsamkeit wird oft mit Essen kompensiert: Teufelskreis |
Überforderung | – Unwissenheit, wie man sich gesund ernährt oder zu bestimmten Begebenheiten (z. B. bei Schichtdienst) – bei dem Versuch der Gewichtsabnahme viel falsch machen und zu viel in zu kurzer Zeit erreichen wollen – Motivation für weiteren Versuch abzunehmen fehlt: zu viele Diäten ausprobiert, Jojo-Effekt erlebt – gesellschaftlicher Druck durch Schönheitsideale, Social Media, Meinung der Mitmenschen – nicht gesund/eingeschränkt fühlen |
Angst | – Kinder/Enkel nicht aufwachsen sehen – Angst vor Erkrankungen, früher Tod – Angst in sozialen Situationen – Angst vor der Meinung der Mitmenschen: im Schwimmbad, auf der Arbeit von Kollegen, beim Sport, beim Einkaufen – Schamgefühl |
gestörte Selbst-wahrnehmung | – “So schlimm sehe ich gar nicht aus.” – “Andere sind viel dicker.” – “Mir geht es gut.” – vermindertes Selbstwertgefühl |
Konsequenz fehlt | – fehlende Disziplin nach einer Diät – erneute Gewichtszunahme (Jojo-Effekt) – zu viele Versuchungen in der heutigen Zeit, um wieder in einen ungesunden Lebensstil zurückzufallen – alternative Belohnung fehlt, wenn sonst Essen genutzt wurde – Mitgliedschaft im Fitnessstudio: Am Anfang motiviert, danach werden Ausreden gesucht, weshalb es heute nicht passt |
Eine Folge der psychischen Symptome von Adipositas kann eine Depression sein. Diese verstärkt das Risiko für eine weitere Gewichtszunahme zusätzlich. Studien zeigen, dass Menschen mit Übergewicht ein um über 50 % erhöhtes Risiko haben, im Laufe der Zeit eine Depression zu entwickeln, als Normalgewichtige.
Depressive Personen hatten dagegen ein um über 55 % erhöhtes Risiko übergewichtig zu werden, gegenüber nicht-depressiven Menschen. Der Zusammenhang zwischen Depression und Adipositas war stärker als der Zusammenhang zwischen Depression und Übergewicht. [4]
Erfolgsgeschichten
Mehr als 30.000 Menschen haben bereits zanadio genutzt. Hier berichten Nutzer:innen, wie sie erfolgreich abgenommen haben und sich ihr Leben dank zanadio verändert hat.
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Schlüsselmomente
Viele Menschen mit Adipositas wissen, dass sie abnehmen müssen, können es aber nicht. Versuche herauszufinden, wie du den Schalter umlegen kannst. Das können auch bestimmte Schlüsselmomente in deinem Leben sein, z. B. aufgrund der eigenen Statur daran gehindert sein, mit Kindern zu spielen oder zu toben. Oder durch deine Ärzt:innen, die dir ungeschönt die Diagnose “Adipositas” mitteilen und von Fettsucht sprechen. Vielleicht machen sich deine Freunde oder Familie Sorgen um dich oder du benötigst Hilfe, um dir Socken und Schuhe anzuziehen.
Hast du den Entschluss gefasst, deinem Übergewicht den Kampf zu erklären? Dir stehen heutzutage verschiedene Behandlungsstrategien zur Verfügung. Um diese in Anspruch nehmen zu können, benötigst du in den meisten Fällen eine Diagnose für deine Adipositas-Symptome.
Adipositas erkennen und behandeln
Diagnose bei Adipositas-Symptomen
Den Schritt zu wagen, sich ärztlich untersuchen zu lassen, kann viel Überwindung kosten. Vor allem, wenn du lange darauf gewartet hast, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Am besten, du vereinbarst einen Termin in deiner Hausarztpraxis. Wichtig ist, dass die Chemie stimmt. Fühlst du dich in deiner aktuellen Praxis nicht wohl, versuche eine andere zu finden. Vielleicht haben deine Mitmenschen einen Tipp für dich.
Vorbereitung für den Arzttermin
Hast du einen Termin vereinbart und dir wird alleine bei dem Gedanken an den Termin ganz übel? Überlege, was dir helfen könnte, deine Angst oder Scham vor dem Termin zu lindern, z. B. eine gute Vorbereitung auf den Termin. Notiere deine Symptome und Veränderungen, die du an dir bemerkt hast. Auch ein kurzer “Adipositas-Lebenslauf” kann hilfreich sein zu verstehen, was du schon alles durchgemacht hast. Dazu könntest du aufschreiben, seit wann du übergewichtig bist, wie viele und welche Diäten du bereits ausprobiert hast, inwiefern dich dein Gewicht einschränkt, ob du unter dem Jojo-Effekt leidest und was dein Wunschgewicht ist. Halte Fragen, die dir durch den Kopf gehen, schriftlich fest, damit du sie in der Aufregung nicht vergisst. Oder nimm einen vertrauten Menschen zu deinem Termin mit. Er kann dir Beistand leisten.
Während des Gesprächs in der Praxis, versuche alle Fragen so genau wie möglich zu beantworten. Das ist wichtig, um die geeignetste Behandlungsstrategie für dich zu finden. Neben der Berechnung des BMI finden häufig körperliche Untersuchungen und eine Blutabnahme statt.
Adipositas begünstigt Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Hast du Beschwerden, sprich sie während der Untersuchung an.
Tipp: Mit der Hilfe eines WHR-Rechners kannst du deine Waist to Hip Ratio berechnen, um dein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu ermitteln. Auch eine BIA-Messung kann dir Aufschluss über deinen Körperfettanteil und dein mögliches Risiko für weitere Erkrankungen geben.
Kostenlos auf Rezept
Individuelle Adipositas-Therapie
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Behandlungsstrategien bei Adipositas
Ob Ernährungsumstellung, medikamentöse oder operative Behandlung, die Therapie von Folgeerkrankungen oder eine Gesprächstherapie: Ein ganzheitliches Konzept kann dir helfen, deine Lebensqualität zu verbessern und die Adipositas zu behandeln. Hast du die Diagnose “Adipositas” bekommen, geht es erst richtig los.
Besprich mit deinen Ärzt:innen, welche Behandlungsstrategien es gibt und welche für dich geeignet sind. Vielleicht hast du dich selbst schon informiert und hast noch einige Fragen? Sprich sie an. Je mehr du weißt, desto besser kannst du für dich entscheiden, welcher der richtige Weg für dich ist.
Es gibt viele Möglichkeiten, dir einen Überblick über deine Optionen zu verschaffen. Informiere dich im Internet auf Fachseiten über Behandlungen, tausche dich mit anderen Betroffenen aus, finde eine Selbsthilfegruppe in deiner Nähe. Hast du dich für eine Option entschieden, besprich sie mit deinen Ärzt:innen. Diese können dir Überweisungen für Therapien (z. B. für Ernährungsberatung, Physiotherapie, Verhaltenstherapie) ausstellen, dich zum MMK beraten und Folgeerkrankungen behandeln. Du bist nicht allein mit deiner Erkrankung.
Häufig gestellte Fragen
Welche Adipositas Symptome gibt es?
Symptome fallen oft bei bereits leichter körperlicher Betätigung auf: Atemnot, ein schneller Puls, Schwitzen. Auch Schmerzen in den Knien, Füßen und Beinen sowie psychische Symptome wie das Gefühl ausgegrenzt zu werden, Schamgefühle in der Öffentlichkeit, etc. können bei starkem Übergewicht auf Adipositas hindeuten.
Was kann man gegen Adipositas tun?
Zunächst hilft es, die Ursachen für die Adipositas zu finden. Eine ärztliche Untersuchung zeigt, ob hormonelle oder genetischen Faktoren eine Rolle spielen oder eine Stoffwechselerkrankung vorliegt. Im Anschluss kann eine individuelle Therapie erfolgen. Oft hilft es, auf ein ganzheitliches Konzept zu setzen: Veränderung der Ess- und Bewegungsgewohnheiten, psychologische Unterstützung und bei Bedarf eine medikamentöse oder operative Behandlung, etwa bei Folge- oder Begleiterkrankungen.
Was ist der Unterschied zwischen Übergewicht und Adipositas?
Liegt der BMI unter 30, wird von Übergewicht oder Prädiabetes gesprochen. Dabei kann es sich bereits um eine Vorstufe der Adipositas handeln. Sprechen Mediziner:innen von Adipositas, liegt ein krankhaftes Übergewicht vor. Dieses ist oft behandlungsbedürftig.