Beeinflusst Adipositas die Lebenserwartung? 

Übergewicht und Adipositas können die Lebenserwartung beeinflussen. Was es mit dem sogenannten Adipositas-Paradoxon auf sich hat und wie sich unser Gewicht auf unsere Lebensdauer auswirkt, erfährst du in diesem Artikel.

Inhaltsverzeichnis

Adipositas begünstigt andere Erkrankungen

Anders als leichtes Übergewicht ist Adipositas ein Risikofaktor für die Entstehung vieler weiterer Erkrankungen. Insbesondere stark vermehrtes Bauchfett greift in den Stoffwechsel ein, wodurch eine Reihe von Folge- und Begleiterkrankungen begünstigt werden, die unsere Lebenserwartung negativ beeinflussen können [1,2]. Zu den häufigsten Folge- und Begleiterkrankungen gehören [3]:

  • Stoffwechselstörungen: Insulinresistenz bis hin zu Diabetes mellitus Typ 2
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Bluthochdruck, Arteriosklerose, Schlaganfall und Herzinfarkt
  • Krebserkrankungen: Darm-, Prostata-, Nieren-, Brust- und Eierstockkrebs
  • Lungenkrankheiten: Kurzatmigkeit und Schlafapnoe
  • Hormonelle Störungen: Eierstockzysten und Unfruchtbarkeit
  • Organbeschwerden: Sodbrennen oder Fettleber
  • Orthopädische Beschwerden: Gelenkschmerzen und Arthrose
  • Psychische Folgen: Depressionen, Ängste und Belastung durch Ausgrenzung

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Allerdings bedeutet dies nicht, dass jeder Mensch mit Adipositas zwangsläufig alle diese Erkrankungen bekommt. Vielmehr wissen wir, dass neben dem Gewicht auch die Fettverteilung, genetische Faktoren, Ernährungsgewohnheiten und die körperliche Aktivität eine wichtige Rolle spielen [2].

Demnach hat jede:r eine andere ganz individuelle Konstellation an Risikofaktoren und nicht jeder Mensch mit stark erhöhtem Körpergewicht bekommt zwangsläufig eine der Folge- und Begleiterkrankungen. Ganz im Gegenteil, so sind etwa 20 % aller Menschen mit Adipositas Stoffwechselgesund. Damit lässt sich die Auswirkung von Übergewicht und Adipositas auf die Lebenserwartung bei einzelnen Menschen nicht konkret vorhersagen. Indem Forscher:innen Studien mit zehntausenden Teilnehmer:innen auswerten, können sie aber einen durchschnittlichen Effekt erkennen.

Erhöhtes Risiko: Metabolisches Syndrom

In diesem Zusammenhang spielt das oft im Rahmen von Adipositas auftretende metabolische Syndrom eine große Rolle. Es umfasst fünf Kriterien, die ein besonders hohes Risiko für Folgeerkrankungen darstellen [3]:

  1. Apfelform: Fettreserven vor allem am Bauch
  2. Erhöhte Blutfettwerte
  3. Niedriger Spiegel an HDL-Cholesterin (gutes Cholesterin)
  4. Bluthochdruck
  5. Erhöhte Blutzuckerwerte

Treffen drei dieser fünf Kriterien zu, sprechen Ärzt:innen von einem metabolischen Syndrom. Dieses stellt ein noch größeres Risiko für schwerwiegende Erkrankungen dar, als Adipositas alleine. Vor allem das Diabetes-Risiko ist eng mit dem metabolischen Syndrom verbunden.

Die Auswirkung von Adipositas auf die Lebenserwartung

Inwiefern und wie stark sich Adipositas auf das Krankheitsrisiko auswirkt, hängt davon ab, um wie viel Übergewicht es sich handelt. Forscher:innen sind zu dem Schluss gekommen, dass das Risiko für Folge- und Begleiterkrankungen mit steigendem Übergewicht ebenfalls zunimmt. 

Je höher der Grad der Adipositas ist, desto höher ist das Risiko für Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit, Diabetes und andere schwerwiegende Folgen. Das ist auch der Grund, weshalb Adipositas einen Einfluss auf die Lebenserwartung haben kann.​

Das zeigt etwa folgendes Beispiel für das Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken [1, Zahlen entstammen der Nurses Study]:

  • Normalgewicht – durchschnittliches Risiko
  • Übergewicht – 15-faches Risiko
  • Adipositas Grad 2 und 3 – 90-faches Risiko

Mit Hilfe zahlreicher Studien haben Forscher:innen die durchschnittlichen Auswirkungen von Adipositas auf die Lebenserwartung einmal in Zahlen dargestellt [2]. Dabei wurde erkannt, dass auch hier mit steigendem Adipositas-Grad die Lebenserwartung im Verhältnis zu Mensch mit Normalgewicht, immer kürzer wird.

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Das Adipositas-Paradoxon 

Im Zusammenhang mit Adipositas gab es durch einige Studienergebnisse hin und wieder die Auffassung, dass Adipositas, speziell bei älteren Menschen, einen schützenden Effekt haben könnte. Dieser wurde sogar höher bewertet, wenn die Menschen trotz hohem Gewicht sportlich aktiv waren. Dies wird das Adipositas-Paradoxon genannt. Allerdings konnten diese Ergebnisse in einer groß angelegten Meta-Studie nicht bestätigt werden. Vielmehr hat diese Studie gezeigt, dass schon bei einem BMI von 25-27,5 das Mortalitätsrisiko um 7 % steigt.

Dennoch sind Fettpolster nicht immer schlecht für die Lebenserwartung, in manchen Fällen sind sie sogar hilfreich. Besonders im hohen Alter nimmt der Appetit bei vielen Menschen noch mal deutlich ab und ein Untergewicht ist dann wesentlich kritischer zu bewerten, als ein leichtes Übergewicht, also einem BMI bis 25.

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Gewichtsabnahme und Lebenserwartung

Wie sich die Lebenserwartung durch eine Gewichtsreduktion verändert, lässt sich so pauschal gar nicht beantworten. Es hängt ebenso davon ab, wie das Körperfett verteilt ist, wie lange das Körpergewicht schon vorhanden ist, wie lange Folgeerkrankungen schon bestehen und das gepaart mit allen anderen individuellen Faktoren, die die wir sonst so mitbringen. 

Sicher wissen wir jedoch, dass Abnehmen sich vor allem auf den Stoffwechsel und die damit verbundenen Krankheitsrisiken auswirkt. Bereits eine vergleichsweise geringe Abnahme von 5 kg kann zu niedrigeren Blutzuckerwerten, besseren Blutfettwerten und einem niedrigeren Blutdruck führen [1, 4].

Kombination aus Gewichtsreduktion und sportlicher Aktivität

Sichtbar wird der positive Einfluss einer Gewichtsreduktion und sportlicher Aktivität unter anderem durch ein niedrigeres Risiko, an Diabetes zu erkranken: In einer Studie konnten Student:innen ihr Diabetes-Risiko durch Abnehmen und regelmäßigen Sport um 15 bis 50 % reduzieren [1]. Es steht also fest, dass Menschen mit Übergewicht durch das Abnehmen physisch gesünder sind, weniger Medikamente brauchen und all dies zu einer höheren Lebensqualität beitragen kann [5].

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Häufig gestellte Fragen

Wie verändert Übergewicht die Lebenserwartung?

Je höher der Adipositasgrad, desto höher ist das Risiko für Folgeerkrankungen, die die Lebensdauer verkürzen können. Ab einem BMI von 30 sinkt die Lebenserwartung um durchschnittlich zwei bis vier Jahre.
Bei Adipositas mit einem BMI von über 35 verringert sich die Lebenserwartung sogar um acht bis zehn Jahre. Starkes Übergewicht hat daher einen starken Einfluss auf unsere Lebenserwartung. Allerdings konnte auch gezeigt werden, dass Menschen mit einem leichten Übergewicht im BMI Bereich zwischen 25 und 27 durchschnittlich am längsten leben. 

Welche Folgen hat starkes Übergewicht?

Starkes Übergewicht verändert den Stoffwechsel und zahlreiche Blutwerte. Dadurch ergibt sich ein höheres Risiko für zahlreiche Krankheiten sowie das metabolische Syndrom. Durch ein gesteigertes Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle sinkt die durchschnittliche Lebenserwartung um bis zu zehn Jahre.

Verbessert eine Gewichtsabnahme die Lebenserwartung?

Durch eine Gewichtsabnahme können die negativen Auswirkungen durch Stoffwechselerkrankungen vermindert oder gar gänzlich eliminiert werden. Somit sinkt das Risiko, an diesen Erkrankungen zu erliegen. Außerdem kann eine Gewichtsreduktion die Notwendigkeit für Medikamente vermindern und zu einer verbesserten Lebensqualität verhelfen. Wie viele Jahre durch eine Gewichtsabnahme dazu gewonnen werden, lässt sich pauschal aber nicht festlegen. 

Quellen

[1] Bramlage P., Böcking W., Kirch W. (2006) Übergewicht und kardiovaskuläre Folgeerkrankungen. In: Kirch W., Badura B. (eds) Prävention. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org
[2] Klein, S., Krupka, S., Behrendt, S., Pulst, A., & Bleß, H. H. (2016). Weißbuch Adipositas. Versorgungssituation in Deutschland. MWV Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Berlin.
[3] Hauner, H., Buchholz, G., Hamann, A., Husemann, B., Koletzko, B., Liebermeister, H., … & Wolfram, G. (2007). Adipositas und Diabetes mellitus. Diabetologie und Stoffwechsel, 2(S 2), 178-183.
[4] Dieterle, C., Landgraf, R. Folgeerkrankungen und Komplikationen der Adipositas. Internist 47, 141–149 (2006). https://doi.org
[5] https://deutsch.medscape.com

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